- Standardsignatur629
- TitelDie Hochwasser vom Mai 1999: eine Analyse anhand von hydrologischen Messungen in kleinen Einzugsgebieten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 183-191
- Illustrationen10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200063785
- Quelle
- AbstractEin schneereicher Winter bedeutet noch keineswegs Hochwasser im Frühling. In den Wintern 1974/75 und 1981/82 lag im Alptal bedeutend mehr Schnee als im Winter 1998/99, ohne dass die jeweiligen Schmelzsituationen zu ausserordentlichen Abflussverhältnissen geführt hätten. Als im Mai 1999 der Boden durch die Schneeschmelze bzw. durch die überdurchschnittlichen April-Niederschläge weitgehend gesättigt war, wurde ein grosser Teil der Schweiz von zwei heftigen und ausgedehnten Niederschlagsereignissen erfasst. Grosse Überschwemmungsschäden z.B. am Thunersee und am Bodensee sowie gefährliche Hochwassersituationen z.B. an der Linth waren die Folge. Im Alptal fielen während des ersten Ereignisses gut 150 mm Regen innerhalb von drei Tagen und etwa zehn Tage später nochmals soviel innerhalb von 48 Stunden. Die Untersuchungsgebiete der WSL im Alptal ermöglichten mit den hochaufgelösten Messreihen für Niederschlag, Abfluss, Schneedecke, Temperatur, Grundwasserpegelstände etc. eine zwar räumlich begrenzte, dafür sehr detaillierte Analyse der massgebenden Abflussprozesse. Die beiden untersuchten Mai-Ereignisse wiesen bezüglich der kurzzeitigen Niederschlagsintensitäten (10 min, 1h) Werte auf, wie sie im Alptal jedes Jahr mehrmals vorkommen. In Bezuf auf mehrtägige Niederschlagsdauern hingegen waren die beiden Ereignisse viel seltener. Sie wiesen eine Wiederkehrdauer auf, die zwischen 20 und 50 Jahren liegt. Die schmelzbedingte hohe Bodensättigung führte in den beiden untersuchten kleinen Einzugsgebieten des Erlen- und des Vogelbaches dazu, dass grosse Anteile des Niederschlages fast direkt ins Gerinne gelangten. Dabei war der Abflusskoeffizient klar höher im prozentual weniger bewaldeten Einzugsgebiet mit den geringmächtigeren, eher undurchlässigeren Böden. Da grosse Hochwasserabflüsse in kleinen Gebieten fast ausschliesslich durch kurze und sehr intensive Gewitterregen verursacht werden, resultierten aus diesen langanhaltenden und deshalb weniger intensiven Niederschlägen trotz des hohen Abflusskoeffizienten in beiden Gebieten lediglich Abflussspitzen, wie sie im Alptal fast jedes Jahr vorkommen. Bedingt durch das Zusammentreffen des grossflächigen Niederschlages und der Schneeschmelze im Frühjahr 1999 summierten sich die Abflüsse aus kleinen Einzugsgebieten zu extremen Hochwasserabflüssen in grossen Einzugsgebieten.
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