- Standardsignatur2754
- TitelDie Eignung von Baumarten für die Aufforstung nährstoffverarmter Standorte
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 112-119
- Illustrationen30 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200063595
- Quelle
- AbstractIn den Hochlagen des Sollings (FA Dassel) (500 m.ü.NN, 1100 mm Jahresniederschlag) wurde ein Mischbestand aus Fichte und Buche sowie acht weiteren Baumarten begründet. Die ursprünglich stark versauerten Böden (pH 4, Basensättigung am Austauscher <5 % der Kationenaustauschkapazität) wurden auf unterschiedliche Weise vorbereitet: (VK) Vollumbruch mit extrem intensiver Kalkung (22,5 t/ha), Düngung 120 kg P2O5; (KD) oberflächige Kalkung mit 4 t/ha Dolomit und (KO) keine Bodenbearbeitung. Vier bis sechs Jahre nach Kulturbegründung lassen sich folgende Ergebnisse zusammenfassen: 1. Auf den unbehandelten Böden (KO) entwickelten sich nur Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Schwarzerle (Alnus glutinosa), Birke (Betula pendula) und Fichte (Picea abies) ohne große Ausfälle. Extrem hohe Ausfallsraten von 70 - 90 %wurden bei Edeltanne (Abies procera), Esche (Fraxinus excelsior) und Spitzahorn (Acer platanoides) registriert. Buche (Fagus sylvatica), Bergahorn (Acer pseudoplatanus) und Douglasie (Pseudotsuga menziesii) bewegen sich mit Ausfallraten von 40-50 % in einem nicht akzeptablen Mittelfeld. Diese Abstufung der Pflanzenausfälle spiegelt sich auch beim Wachstum der verbleibenden Bäume wider. Sechs Jahre nach Kulturbegründung waren die Pionierbaumarten im Mittel über 2,5 m und die anspruchsvollen Baumarten unter einen Meter hoch. 2. Die Wirkung der bodenverbessernden Maßnahmen fiel umso stärker aus, je anspruchsvoller die Baumarten waren. 3. Die praxisübliche Behandlung mit oberflächig ausgebrachtem magnesiumhaltigem Kalk (KD) ergab vier Jahre nach Kulturbegründung nur bei Bergahorn eine signifikante Höhenwuchssteigerung gegenüber den Kontrollbäumen. Bei den meisten Baumarten war eine Verbesserung um bis zu 20 % festgestellt worden, was jedoch statistisch nicht gesichert werden konnte. 4. Die extreme Melioration (VK) führte bei allen Baumarten zu signifikant gesteigertem Höhenzuwachs, der sich insbesondere bei den anspruchsvollen Arten Ahorn und Esche in zwei- bis dreifach größeren Trieblängen gegenüber den Kontrollbäumen widerspiegelt. Diese markanten Standortseffekte waren bei den Edellaubhölzern bereits zwei Jahre nach Kulturbegründung erkennbar, sie verstärkten sich deutlich in den folgenden Jahren. 5. Die relative Steigerung der Wuchsleistung durch verbesserte Standortsverhältnisse war beim Durchmesserwachstum geringer ausgeprägt als beim Höhenzuwachs. 6. Die Bodenmelioration schaffte günstige Ansamungsbedingungen vor allem für die Salweide (Salix caprea). Die übrigen natürlich angesamten Baumarten Birke, Fichte und Vogelbeere erreichten umso höhere Pflanzendichten, je ungünstiger die bodenchemischen Verhältnisse waren.
- Schlagwörternährstoffarmer Standort, Bodenversauerung, unbehandelter Boden, Bodenmelioration, Bodenbearbeitung, Vollumbruch, Kalkdüngung, Magnesiumkalk, Anwuchserfolg, Höhenwuchsleistung, Nährstoffgehalt, Anbaueignung, Standortstauglichkeit, Picea abies, Fagus sylvatica, Acer pseudoplatanus, Alnus glutinosa, Acer pseudoplatanus, Acer platanoides, Fraxinus excelsior, Abies procera, Betula pendula, Sorbus aucuparia, Solling
- Klassifikation228.0 (Holzartenwahl. Mischungsform)
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54])
232.216 (Bodenbearbeitung, einschl. Pflügen)
232.425.1 (Anorganische Düngemittel (Spurenelemente))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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