Die Asche als Schadstoffbezugsmedium - ein Vergleich mit der Trockensubstanz am Beispiel der Bioindikation von Blei- und Cadmiumimmissionen mittels der Pyramidenpappel (populus nigra "Italica")

1987

S. 395-422

3 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200063395

Schadstoffkonzentrationen in biotischen Materialien werden meistens auf Trockensubstanz, seltener auf Originalsubstanz bezogen. Im Rahmen einer flaechendeckenden Bioindikation von Blei- und Cadmiumimmissionen mit Hilfe von Blaettern der Pyramidenpappel (populus nigra "Italica") wird gezeigt, dass dies auch mit der Trockensubstanzasche moeglich ist. Die Trockensubstanzasche als Bezugsmedium schaltet bei Schadstoffwerten - im Gegensatz zur Trockensubstanz - nicht nur die natuerlichen Schwankungen des Wassergehaltes sondern offensichtlich auch die des Gehaltes an organischer Substanz aus. Infolgedessen erwiesen sich in diesem Versuch die auf Trockensubstanzasche bezogenen Wertegruppen ueberwiegend homogener als die auf Trockensubstanz bezogenen. Auch die Korrelationen der auf Trockensubstanzasche bezogenen Wertgruppen von Blei- und Cadmiumkonzentrationen in Pappelblaettern zu Luft- und Bodenwerten waren ueberwiegend besser und signifikanter als die auf Trockensubstanz bezogenen. Einen zusaetzlichen Vorteil bietet die Verwendung der Trockensubstanzasche als Bezugmedium: den direkten Vergleich von Schadstoffkonzentrationen in den mineralischen Anteilen von z.B. Pflanzen und deren Rueckstaenden (Herbstlaub, Mulche, Kompost usw.) mit denen des Bodens und umgekehrt. Auf diese Weise konnte mit Hilfe der Pyramidenpappel als Bioindikator festgestellt werden, dass durch den Filtereffekt der Vegetationsdecke im Rhein-Ruhrgebiet eine sehr starke Cadmiumanreicherung im Boden stattfindet. Abschliessend wird gezeigt, dass sich ueber die Trockensubstanzasche als Bezugsmedium Hoechstwerte fuer Schadstoffe in Blaettern zum Schutze des Bodens vor Schadstoffanreicherung durch Laubfall, Mulchen oder Kompostduengung erarbeiten lassen.