- Standardsignatur7072
- TitelDie Url im niederösterreichischen Alpenvorland : Ein Fluss und seine Landschaft im Wandel
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 23-99
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200063332
- Quelle
- AbstractIn der vorliegenden Arbeit wird die gegenwaertige Situation der Url und ihres Umlandes sowie der Wandel dieser Flusslandschaft durch verschiedene anthropogene Eingriffe seit Beginn des 19. Jahrhunderts dargestellt. Nutzungen durch den Menschen erfolgten an diesem Fluss nachweisbar seit dem 13. Jahrhundert in Form von Muehlen und Brettersaegen. Heute bestehen im Untersuchungsgebiet nur mehr einzelne Muehlwehre, die insgesamt eine Rueckstaulaenge von ca. 3,7 Kilometern (ca. 15%) bedingen. Die Url fliesst ueber weite Strecken "frei" in dem vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Talboden. Die ab 1950 verstaerkt einsetzende Regulierungstaetigkeit fuehrte zusammen mit sukzessiver Erweiterung und Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzung abschnittsweise zur Einschraenkung der Ueberflutungshaeufigkeit sowie zu grundlegenden Veraenderungen des Gewaessercharakters: Der maeandrierende Velauf der Url mit durchschnittlichen Gefaellsverhaeltnissen von rund 1,3% und entsprechend ausgepraegten Prall- und Gleitufern sowie flussbegleitenden, land- und wasserseitig zonierten Vegetationsgesellschaften ist heute nur mehr rudimentaer vorhanden. Relikte der Regulierungseingriffe stellen die fast gaenzlich vom Hauptsystem isolierten, ehemaligen Flussboegen dar, die in Form vorwiegend anthropogen geschaffener "Altarme" starker Verlandung unterliegen. In Verbindung mit den verbliebenen "Feuchtlandschaftsresten" (extensiv genutzte Wiesen, Klein- /Grosseggenriede, Bruchwaldbestaende, mehrschichtige Ufersaeume, Mulden und wasserfuehrende Graeben etc.) und den Fliessgewaessern innerhalb des Talraumes bilden sie jedoch Biotopkomplexe, deren oekologischer Wert vor allem in der heutigen Kulturlandschaft hervorzuheben ist. Das Artenspektrum der Fischfauna umfasst 26 Arten. Entsprechend den abiotischen Bedingungen finden sich in der Url sowohl rhithrale als auch potamale Faunenelemente. Dabei zeigt sich, dass ubiquitaere, nicht nur einer Fischregion angehoerige Arten wie Aitel, Gruendling, Schmerle und Schneider diese Fischassoziation dominieren. Die fuer das Gewaessersystem der Url charakteristischen Arten wie Aesche und Hecht sind aufgrund des Zusammenwirkens verschiedener Einflussgroessen (Kontinuumsunterbrechung innerhalb der Url sowie zwischen Url und Nebengewaessern bzw. Ybbs, Reduktion der Ueberflutungen, Strukturarmut der Durchstichstrecken etc.) stark unterrepraesentiert. Die naturnahen Flussabschnitte mit nur lokalen Sicherungsmassnahmen zeichnen sich durch vergleichsweise ausgewogene Fischartenverteilung sowie intakten Populationsaufbau aus.
- Schlagwörter
- Klassifikation116.7 (Besondere Maßnahmen zur Regulierung und Instandhaltung von Wasserläufen)
911 (Allgemeines. Landesplanung. Regionale Planung. Raumordnung)
913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen])
182.3 (Theorie der Vegetationseinheiten (Assoziationen usw.))
263 (Bewässerte Waldungen. Auewald)
[436.3] (Niederösterreich)
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