Bei derei Fichtenklonen (Picea abies) wurde die Reaktion auf eine Masseninokulation mit dem Bläueerreger Ceratocystis polonica untersucht. Die Auswirkung unterschiedlicher Vorbehandlungen (Verletzung oder Inokulation mit Ceratocystis polonica) vor einer Masseninokulation mit dem Pilz wurde hinsichtlich ihrer möglichen Bedeutung für eine Resistenzreaktion überprüft. Vorbehandelte Bäume zeigten erhöhte Resistenz gegenüber der nachfolgenden masseninokulation im Vergleich zu unbehandelten Kontrollbäumen. Zudem war die Ausbreitung des Pilzes im Wirt in bereits zuvor inokulierten Bäumen geringer als in nur verwundeten Bäumen. Der Gehalt an phenolischen Verbindungen in der Rinde von Bäumen mit unterschiedlicher Behandlung wurde mit Hilfe von RP-HPLC untersucht. Mit Ceratocystis polonica inokulierte Bäume hatten höhere durchschnittliche Konzentrationen an (+)Catechin, Taxifolin und trans-Resveratroil als nur verletzte Bäume. Beide, inokulierte und verletzte Bäume, hatten höhere Durchschnittskonzentrationen dieser Verbindungen als bei Kontrollbäumen. Die Auswirkungen von phenolischen Extrakten aus Fichtenrinde auf das Wachstum des Wurzelfäuleerregers Heterobasidion annosum und die Bläuepilze Ceratocystis polonica und Ophiostoma penicillatum wurden in vitro untersucht. Das Wachstum von Heterobasidion annosum wurde durch die Rindenextrakte nicht beeinflusst, währendsie auf die Bläueerreger fungistalisch wirkten. Das Wachtum von Ophiostoma penicillatum wurde stärker gehemmt als dasjenige des aggressiveren Pilzes Ceratocystis polonica.