Es wurde ein Simulationsmodell entwickelt zur Prognose des Zuwachses in einem Fichtenbestand mit Gefährdung von Kernfäule infolge von Stumpfinfektionen durch Heterobasidion annosum sowie durch Wundfäule infolge von Rückeschäden. Das Modell war distanzabhängig; das Baumwachstum wurde mit einem distanzabhängigen Modell vorhergesagt und die Ausbreitung von Kernfäule über Wurzeltkontakte hing vom Standort des Baumes ab. Die Stumpfinfektionen und die Verletzung von Bäumen sowie die Ausbreitung der Kernfäule im Bestand wurden als stochastische, das Wachstum und die Mortalität der Bäume dagegen als deterministische Prozesse behandelt. Mit dem nicht-linearen Optimierungsalgorithmus von HOOKE und JEEVES (1961) wurde der rentabelste Pflegeplan für einen gleichaltrigen, jungen Bestand bestimmt. Die Optimierung erfolgte für vier unterschiedliche Stumpfinfektionsraten und zwei Inokulumpotentiale (Anteil infizierter Stümpfe, die ihrerseits stehende Bäume infizieren). Die Rentabilität wurde anhand des erwarteten SEV ('soil expectation value', 'Bodenerwartungswert') bei einem Zins von 3% berechnet. Zweimalige Durchforstung im Winter, das heisst ohne die Gefahr von Heterobasidion annosum Infektionen, erbrachte den höchsten SEV. Einmalige Durchforstung und eine verkürzte Umtriebszeit wurde empfohlen, wenn Heterobasidion annosum-Infektionen vorhanden waren. Der optimale Durchforstungsgrad tendierte bei zunehmender Infektionsrate nach unten, bei zunehmender Infektionsrate wurden aber auch grössere Bäume entnommen. Bei nur einer Durchforstung pro Umtriebszeit und Stumpfinfektionsraten von mehr als 10% war eine Stumpfbehandlung rentabel.
416.4 (An Rinde und Kambium) 443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien) 461 (Schäden bei der Holzhauerei und Holzbringung) 242 (Durchforstungen) 651.5 (Ermittlung der Umtriebszeit) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])