- Standardsignatur627
- TitelDer Zuwachs im Verjüngungsstadium : Waldbauliche Probleme in ertragskundlicher Sicht
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1965
- SeitenS. 193-217
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200062403
- Quelle
- AbstractDie Ertragskunde ist aus dem forstlichen Versuchswesen hervorgegangen, mit dem sie eine primär quantitative Forschungsweise gemeinsam hat. Während das forstliche Versuchswesen bisher überwiegend Zweckforschung betrieben hat, bemüht sich die Ertragskunde heute, Grundfragen der organischen Produktion im Walde aufzuklären. Der Zuwachs im Verjüngungsstadium hängt vor allem vom Grade der Auflichtung des Mutterbestandes ab. Hierfür sind die gesetzmäßigen Zusammenhänge zwisschen Bestockungsdichte und Holzzuwachs maßgeblich, die vom Verfasser an einer Reihe von Durchforstungsversuchen nachgewiesen wurden. Sie werden hier am Beispiel der schwedischen Fichten-Versuchsreihe Dalby aufgezeigt, wobei die Theorie der natürlichen optimalen und kritischen Bestockungsgrade erläutert und der Einfluß der Wuchsbeschleunigung auf die Zuwachsreaktion durchforsteter Bestände deutlich gemacht wird. In einem früh genug begonnenem Versuch wird so die starke Durchforstung zunächst im Zuwachs überlegen und - nach vorübergehender Zuwachsgleichheit - am Ende der schwächeren Durchforstung unterlegen sein müssen. Da der natürliche kritische Bestockungsgrad nach Bedingung der beschleunigungsempfänglichen Altersphase ansteigt, treten bei starker Durchforstung älterer Fichtenbestände empfindliche Zuwachsverluste ein, denen hohe geldwerte Ertragsausfälle entsprechen. Solche stärkere Eingriffe sollten daher mit planmäßigen Verjüngungsmaßnahmen verbunden werden. Die Zuwachsverhältnisse im Verjüngungsstadium wurden in Fichtenbeständen des Stiftungsforstamtes Laugna teils mit Hilfe einmaliger Probeflächen (Johann 1964), teils an Hand der Dauerversuchsanlage Bestenholz untersucht. Die Zuwachsausfälle im gelichteten Mutterbestand sind hoch, während die Zuwachsleistungen der Jungwüchse unerwartet niedrig sind. Auch zeigt sich bei der Versuchsanlage Bestenholz, daß die relativen Zuwachsminderungen des Mutterbestandes recht gut den Werten der Zuwachsreduktionstafeln entsprechen, welche der neuen Fichten-Ertragstafel von Assmann-Franz (1965) beigegeben sind. An Hand von Modellen nach dieser neuen Ertragstafel wird die wahrscheinliche Zuwachsleistung planmäßig natürlich verjüngter Bestände abgeleitet. Es zeigt sich, daß die Zuwachsverluste des aufgelichteten Mutterbestandes zum Teil durch den sogenannten Überlappungseffekt (Assmann 1961) aufgefangen werden. Es erscheint möglich, bei einem systematischen Verjüngungsbetrieb mit möglichst kurzen Verjüngungszeiträumen die gleichen durchschnittlichen Zuwachsleistungen zu erreichen, die bei dauernder optimaler Vorratshaltung des Mutterbestandes erziehlt werden können.
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