- Standardsignatur12562
- TitelJahrhundertorkan Lothar
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 25-27
- Illustrationen13 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200062228
- Quelle
- AbstractDer Jahrhundertorkan Lothar hat mit bis zu viermal größeren Kräften auf die Bäume eingewirkt als ein normaler Orkan. Damit war das ein brutaler Praxistest. Dennoch haben sich alle der auf statisch integrierten Zugversuchen beruhenden Sicherheitsaussagen bestätigt. Da kein Schaden an gesicherten Bäumen zu verzeichnen war, hat sich auch die dynamische Kronensicherung cobra bewährt. Für die Sicherheit der Bäume ist der Standort und die Nachbarschaftsbeziehungen ein entscheidender Faktor. Fichtenmonokulturen sind fahrlässige Pflanzungen. Mit konkurrierenden Bäumen geht man ein stärkeres Risiko ein als mit Solitären. In Mischwäldern werden zwar auch Schäden beobachtet, sie sind jedoch auf Einzelbäume beschränkt. Versagen dennoch mehrere Bäume zusammen, sind die gefallenen Bereiche sehr beschränkt und etwa 60 m breit und 200 m lang. Sie zeigen damit die Abmessungen starker Böen. Große Pappeln an Fluss- und Bachläufen sind anfällig. Alte Obstbäume sind stark gefährdet. Steht ein normalerweise tiefgründig wurzelnder Baum auf einem Standort, an dem er nur sehr flach wurzeln kann, ist auch dieser Baum nicht sicher. Es wurde weitaus mehr Kipp- als Bruchversagen (90/10%) beobachtet. Das bestätigt die These, dass nicht nur hohe Kräfte, sondern durch heftige Schwingbewegungen Energieumwandlungsprozesse am Versagen beteiligt sind. Der sehr starke Regen, der dem Orkan vorausging, wird das Kippversagen zusätzlich gefördert haben.
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