- Standardsignatur627
- TitelDie Beeinflussung des Gebrauchswertes von Junglärchen durch kombinierte Wurzel-Gründüngung (KWGD)
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1966
- SeitenS. 65-84
- Illustrationen6 Abb., 10 Tab., 7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200062142
- Quelle
- AbstractEs wurde die ein-, zwei- und dreijährige Nachwirkung einer kombinierten Wurzel-Gründüngung (KWGD) auf die Nährstoffe eines Pflanzgartenbodens (Sand), die in demselben Boden gewachsen waren, untersucht. Außerdem wurde die Nachwirkung der KWGD auf die Entwicklung der Junglärchen nach ihrer Verpflanzung in subalpines Gelände geprüft. Zur Wahrung des Zusammenhangs werden eingangs Arbeiten der Verfasser zitiert, die ebenfalls die Nachwirkung von KWGD zum Inhalt haben. Fromme berichtet 1963 über erste Arbeitsergebnisse der Verfasser: Durch KWGD war der Boden an Nährstoffen und an organischer Substanz bereichert worden. Auch der Habitus der Junglärchen zeigte deutlich die KWGD-Wirkung, nämlich buschige Bäumchen mit kurzen, stark verzweigten Wurzeln, während die Pflanzen der unbehandelten Nullparzellen wenig verzweigte Sprosse und wenige, spärlich verästelte, starke, lange Wurzeln zeigten. Über die zweijährige Nachwirkung der KWGD im Pflanzgarten berichten A. Czell und G. C. Redlich (1965): Der Boden wurde durch KWGD-Einfluß mit Nährstoffen angereichert, während der Gehalt an organischer Substanz gleichblieb. Der Habitus wurde ebenfalls stark durch KWGD beeinflußt: Die KWGD-Lärchen zeigten die Form buschiger Bäumchen und hatten reich verzweigte, zahlreiche feine Wurzeln, während die unbehandelten Lärchen Gabelformen mit wenigen groben Wurzeln aufwiesen. Über die dreijährige Nachwirkung berichten die Verfasser folgendes: Der im Jahre 1961 mit KWGD behandelte Boden wurde im Frühjahr 1964 ein zweites Mal mit Lärchen bepflanzt. Im September 1964 wurde die dreijährige Nachwirkung der KWGD auf Boden und Junglärchen geprüft. Der Boden zeigte eine Steigerung an allen Nährstoffen durch KWGD, ausgenommen Mangan. Die Nadeln der Junglärchen zeigten unter KWGD-Einfluß ein Plus an P, Ca, Mn, Cu, und B, ein Minus an N und K und keine Änderungen bei Mg und Na. Im Holz zeigte sich durch KWGD ein Plus bei P und Ca, ein Minus bei N, K, Na, Mn und Cu und keine Änderung bei Mg und B. In den Wurzeln zeigte sich ein Plus bei P und Ca und Cu und ein Minus bei N, K, Mg, Na, Mn und B unter KWGD-Einfluß. Die Nachwirkung verhinderte in hohem Maße die partielle oder totale Verkümmerung des Terminaltriebes und führte zur Bildung von typischen Bäumchenformen. Ohne KWGD bildeten sich infolge partieller oder totaler Verkümmerung des Haupttriebes vornehmlcih Gabelformen; eine Bezeichnung, die die Verfasser vorschlagen. Die Verfasser nennen diese Erscheinung der Gabelformen Lateraldominanz. Die Lateraldominanz korrespondierte mit der Ausbildung gröberer, längerer und stärkerer Suchwurzeln, während die Bäumchenformen mit feinen, kurzen und zahlreichen Wurzeln korrespondierten. Als Ursache für die stark positive KWGD-Nachwirkung wird die Bodengare mit allen ihren biologischen Komponenten angesehen. Dem Fehlen der Bodengare und damit des Bodenlebens werden Mangelerscheinungen komplexer Natur im Boden und in den Pflanzen zugeschrieben. Zum Beweis dieser Vermutungen fehlen jedoch noch experimentelle Untersuchungen. Über eine neuerliche einjährige Nachwirkung der KWGD 1963 berichten die Verfasser folgendes: Der KWGD-Boden weist ein Mehr an Phosphorsäure, Ca, B, Cu und ein Weniger an Mg und an organischer Substanz auf. Die KWGD-Nadeln weisen ein Mehr an N, K, Ca, Mn und B, ein Weniger bei P, Mg und Cu, keine Änderung bei Na auf. Das KWGD-Holz weist ein Mehr an N, K, Ca, Na und B, ein weniger an Cu und keine Änderung bei Mg auf. Die KWGD-Wurzeln weisen ein Mehr bei N, K, Ca, Mn und B, ein Weniger bei P, Mg, Na und Ca auf. Im Habitus, d.h. in bezug auf morphologische Merkmale, zeigt sich, daß die KWGD-Nachwirkung auf die Sproß- und Wurzelentwicklung sehr stark war und besonders die Nebenwurzeln 2. und 3. Ordnung sich sehr zahlreich ausbildeten. Die dreieinhalbjährige Nachwirkung (der im Jahre 1961 im Pflanzgarten angewandten KWGD) auf Lärchen, die vom Frühjahr 1962 bis zum Herbst 1963 im Pflanzgarten und vom Herbst 1963 bis zum Mai 1965 im Gelände wuchsen, wurde vorläufig nur hinsichtlich des Habitus festgehalten: Es wurden aus dem Verband der zweimal 400 Versuchspflanzen je 20 entnommen und hinsichtlich des Habitus getestet. Die KWGD-Pflanzen waren durchwegs - 100%ig - in sehr gutem zustand (Abb. 5), während die Pflanzen der Nullparzelle durchwegs - also 100%ig - eine sehr schlechte Bewurzelung aufweisen (Abb. 6). Aus allen Ergebnissen geht hervor, daß die Nachwirkung der KWGD sehr nachhaltig war und auch noch nach der Verpflanzung der KWGD-beeinflußten Lärchen (die sich wie geimpfte Pflanzen verhielten) ins Gelände deutlich bemerkbar war.
- Schlagwörter
- Klassifikation181.65 (Wachstum (Zuwachs), soweit durch die Umgebung beeinflußt (einschl. waldbaulicher Behandlung))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.)
[436] (Österreich)
232.322.1 (Fruchtwechsel. Brache, Gründüngung usw.)
181.66 (Johannistrieb)
164 (Morphologie (Gleichlaufend mit UDK 581.4 unterteilt))
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