Standardsignatur
Titel
Jahresgang des Redoxpotentials in grundwasserbeeinflussten Boeden des Oberalsterraumes
Verfasser
Erscheinungsjahr
1995
Seiten
S. 23-33
Illustrationen
10 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200062119
Quelle
Abstract
Die Ergebnisse der Untersuchungen in den drei Boeden zeigen, dass das Redoxpotential eines Bodens als Resultat des Zusammenwirkens mehrerer Faktoren anzusehen ist und nicht allein von der Durchfeuchtung des Bodens abhaengt. Da die Reduktionsvorgaenge mikrobiell verursacht werden, ist das Vorhandensein von organischer Substanz fuer die Redoxprozesse obligatorisch. Daneben spielen jedoch zum einen die Durchfeuchtung der humosen Horizonte, zum anderen der pH-Wert eine Rolle. Wie das Beispiel des Anmoorgleyes "Wulksfelde/Wiemerskamp 2" zeigt, bewegt sich das Redoxpotential bei optimalen Lebensbedingungen fuer anaerobe Organismen (schwach saures Millieu, hoher Anteil leicht zersetzbarer organischer Substanz, niedriges Luftvolumen) stets im negativen Bereich. Der Niedermoorgley "Wulksfelde/Rethfurt" weist demgegenueber aufgrund der besseren Durchlueftung, unguenstigerer Zusammensetzung der organischen Substanz und deutlich niedrigerer pH-Werte im nH - Horizont unguenstigere Bedingungen fuer mikrobielle Reduktion auf. Die Untersuchungsergebnisse zeigen weiterhin, dass kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Durchlueftung eines Bodens und dem Redoxpotential besteht. Am besten liesse sich dieser noch bei dem Profil "Wulksfelde/Wiemerskamp 2" herleiten. Der Jahresgang des Redoxpotentials im Unterboden des Profiles "Wulksfelde/Rethfurt" zeigt jedoch, dass bei unguenstiger Bedingungen fuer mikrobielle Umsetzung die Durchlueftung einen wesentlich geringeren Einfluss auf die Redoxpotentiale hat. Im Hinblick auf eine moegliche Retention von Stickstoff aus durch landwirtschaftliche Nutzung belasteten Vorflutern durch verstaerkte Denitrifikation auf wiedervernaessten Flaechen liessen sich in den Boeden des Bereiches "Wulksfelde/Wiemerskamp" wahrscheinlich am ehesten Erfolge erzielen. Im Profil "Wulksfelde/Rethfurt" sind die Umsetzungsbedingungen fuer eine mikrobielle Reduktion von NO3 wesentlich unguenstiger. Somit wird deutlich, dass vor der Einleitung von Wiedervernaessungsmassnahmen die Boeden des betroffenen Bereiches hinsichtlich des Denitrifikationspotentials untersucht werden sollten. Lassen sich entsprechende Massnahmen einleiten, koennte auf diese Weise ein Beitrag zur Verbesserung der Gewaesserqualitaet geleistet werden.