- Standardsignatur627
- TitelEine autökologische Studie eines Serpentinstandortes im Dunkelsteinerwald und ein Gefäßversuch mit Pinus silvestris und Pinus nigra var. Austriaca auf Serpentinboden
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1967
- SeitenS. 207-230
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200062073
- Quelle
- AbstractDie Pflanzengesellschaften auf Serpentinstandorten sind als Spezial- oder Sondergesellschaften anzusehen. Entscheidend für deren Ausbildung sind fast immer die edaphischen Gegebenheiten. Von den Baumarten, die auf den Serpentinstandorten des Dunkelsteinerwaldes eine wirtschaftliche Bedeutung gewinnen, sind vor allen anderen Weiß- und Schwarzkiefer zu nennen. Im Hinblick auf eine eventuelle Verbesserung von deren Wachstumsbedingungen sind diese eingehenderen Standortsuntersuchungen durchgeführt worden. Im Dunkelsteinerwald sind in den ausgedehnten Granulitmassen mächtige Stöcke von Olivin- und Eklogitfelsen, die heute oberflächlich serpentinisiert sind, eingeschlossen. Das serpentinisierte Grundgestein ist im Vergleich zu anderen Gesteinen des Dunkelsteinerwaldes durch niederen Kieselsäure- und Aluminiumgehalt, durch einen sehr geringen Gehalt an Kalium und, neben einem beachtlichen Kalziumgehalt, durch hohen Magnesium- und Eisengehalt gekennzeichnet. Diese Merkmale des Muttergesteines sind auf die Bodeneigenschaften von weitreichendem Einfluß. Die Böden haben labile Struktur und einen durch Magnesiumüberschuß, Kalimangel und geringe Phosphorverfügbarkeit charakterisierten Nährstoffhaushalt. Von diesen Bodeneigenschaften dürfte ein einschneidender Einfluß auf das Baumwachstum ausgehen. Auf der Grundlage von Bodenuntersuchungsergebnissen und von Mineralstoffanalysen von Nadeln stark durch Mangelsymptome gekennzeichneter Kiefernkulturpflanzen wurde ein Gefäßversuch mit Nährstoffzufuhr zu Weiß- und Schwarzkiefer angelegt und ausgewertet. Die Auswertung der Versuchsergebnisse einschließlich Nadelanalysen bringt den Nachweis, daß ein primärer Mangel an Kalium im Boden und ein primär hoher Magnesiumgehalt das Wachstum der Kiefer hemmt und verschiedene Mangelerscheinungen, besonders aber Kali- und Phosphormangelsymptome hervorruft, so daß in den Nadeln der Pflanzen ein im Vergleich zu den in der Literatur angeführten Grenzwerten wesentlich höherer Kali- und Phosphorgehalt erforderlich ist, um normale Wachstumsverhältnisse zu gewährleisten. Zufolge des Mangels an Phosphor und offenbar auch an Kalium in der Pflanze kann fallweise in den Pflanzen schädlicher Stickstoff auftreten. Im Gegensatz zu den Erfahrungen auf vielen anderen Kiefernstandorten ist offenbar auf Serpentinstandorten und ähnlichen, durch Magnesiumüberschuß im Boden gekennzeichneten Standorten (z.B. Dolomitstandorte) nicht der Stickstoff-, sondern Kalium- und durch hohe Magnesiumgehalte sekundär induzierter Phosphormangel in den Kiefernpflanzen wachstumsbegrenzend. Typisch für die Kiefern auf den Serpentinstandorten ist eine ausgesprochene mykotrophe Ernährungsweise über eine flauschige dichothon verzweigte Mykorrhiza, die durch geeignete Nährstoffzufuhren zum Serpentinboden mit pH-Werten um 7 offensichtlich noch gefördert wird.
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