Schätzung der Ertraege und Kosten der oesterreichischen Forstwirtschaft in den Jahren 1958-1962 an Hand des Bertiebsmodells

Wien

1967

S. 127-140

Unselbständiges Werk

200062070

Die permanente Beobachtung des Ertrages und der Kosten der Forstwirtschaft ist in vieler Hinsicht von Bedeutung. Die so gewonnenen Informationen hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage müssen als entscheidende Planungsgrundlage sowohl für die offizielle Forstwirtschaftspolitik als auch für die Bestrebungen der Landwirtschaftskammern und des Waldbesitzerverbandes gelten. Sie können auch die wirtschaftliche Steuerung der Staatsforste erleichtern. Darüber hinaus dienen zweckmäßig angeordnete und richtig interpretierte Daten auch dem einzelnen Betrieb für die Beurteilung seines Betriebsergebnisses. Wegen des hohen Bauernwaldanteiles kann in Österreich keine lückenlose Statistik geführt werden. Daher wurde ein Betriebsmodell für den Zeitraum zwischen 1958 und 1962 gerechnet. Dabei fanden alle Betriebskategorien nach Besitzform und Betriebsgröße sowie nach ihrer Lage in den Wuchsgebieten proportionale Berücksichtigung. Erträge und Kosten sind aus Kalkulationen der Bundesforste und einer größeren Anzahl privater Forstbetriebe abgeleitet. Der Bauernwald wurde nach einer gutachtlichen Schätzung beurteilt. Daneben wurden auch einzelne Modelle berechnet, die sich auf ideale Betriebsklassen einzelner Baumarten beziehen. Sie dienen der Beobachtung des Einflusses einzelner Faktoren. Das Ergebnis der Modellrechnung war, daß die österreichische Forstwirtschaft im Berichtszeitraum einen Gewinn von 13,7 % des Umsatzes, vor Versteuerung, erzielte. Viele Betriebe, vor allem solche mit Laubwald und geringen Ertragsklassen, konnten jedoch ihre Investitionen nur mehr aus Übernutzung finanzieren. Im Hochgebirge und bei mangelnder Aufschließung mußten sie sogar die laufenden Produktionskosten so aufbringen.