Standardsignatur
Titel
Einfache Bewurzelungsarten der Gemeinen Fichte (Picea abies (L.) Karst.)
Verfasser
Erscheinungsjahr
1990
Seiten
S. 553-569
Illustrationen
2 Abb., 10 Tab., 13 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200061882
Quelle
Abstract
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Moeglichkeit der Bewurzelung von Stecklingen unter einfachen Bedingungen, in nicht geheizten Raeumen nur mit visuell geregelter Bewaesserung und ohne Anwendung von Stimulatoren festzustellen. Als Substrat waehlten wir meist Torf gemischt im Sand, mancham mit Beimischung von Rinde, Perlit und Vermiculit. Wir haben uns an einigen Fachkreisen orientiert. Die Stecklinge steckten wir im Verlauf des ganzen Jahres direkt in Beete, die mit durchsichtiger Folie bedeckt waren. Wir verfolgten vor allem das Bewurzelungsprozent und die Entwicklung des Wurzelsystems. Die Schluesse zeigten unter anderem, dass die Fichte eine bedeutende Vitalitaet aufweist und dass sie noch nicht bewurzelt in Form des Stecklings in sehr unguenstigen Bedingungen ueberleben kann. In einem Versuch, in dem wir den Einfluss der Herkunft der Mutterpflanzen auf die Rhizogenesis verfolgten, zeigte es sich, dass die Provenienz weder das Bewurzelungsprozent noch das Wachstum des oberirdischen Teiles beeinflusst hat. Deutlich zeigte sich jedoch die Bedeutung der Stecklingslaenge: auf laengeren Stecklingen kam es zu einer staerkeren Rhizogenesis. Bei Stecklingen, die aus dem apikalen und aus dem basalen Teil desselben Astes entnommen wurden, zeigen sich bestimmte Hindernisse in der Gesamtentwicklung in Serien ohne Endknospen. Dort, wo wir den Einfluss der Nachkommenschaft einzelner Auslesebaeume verfolgten, zeigten die Ergebnisse, dass der Mutterbaum, aus dem die Mutterpflanzen herangezogen wurden, weder das Bewurzelungsprozent, noch die gesamte Rhizogenesis bedeutsam beeinflusst hat. Der Einfluss der Stecklingslaenge, den wir bei einer weiteren Serie verfolgten, aeusserte sich als ganz evident noch 3 Jahre nach der Auspflanzung in der Entwicklung der Kultur der Stecklingspflanzen. Die Ueberpruefung der Moeglichkeit der Gewinnung von Ballenpflanzen auf vegetativem Weg ohne Umpflanzung zeigte ebenfalls, dass in unbeheizten Vermehrungshaeusern Ballenpflanzmaterial auf vegetativem Wege direkt in den Ballen (in unseren Versuchen direkt in Nissula-Rollen) gezogen werden kann. Alle unsere Untersuchungen berechtigen uns zu den Schluessen, dass die Bewurzelung von Stecklingen der Gemeinen Fichte auch unter ungeregelten Bedingungen moeglich ist. In diesem Prozess kann man jedoch nicht das Risiko des Durchtrocknens, noch der Vernaessung des Substrates eingehen.