(Anwendung von Anorganogenen zur oekophysiologischen Diagnostik der Gemeinen Fichte (Picea abies (L.) Karst.))

1990

S. 405-419

16 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200061853

Anhand anorganischer Analysen von Morphostrukturen der Gemeinen Fichte wurden in unterschiedlichen Oekotypen Ergebnisse gewonnen, die nicht nur von theoretischer, sondern auch praktischer Bedeutung sind. Sie quantifizieren im Detail die mineralische Zusammensetzung und die Gehaltsindices der Nadeln, der Rinde, des Holzes und der Zapfen dreier maehrischer Oekotypen aus dem Territorium des Drahanska-Huegellandes, der Gesenke und der Beskiden und praezisieren ihre oekophysiologische Konstitution. Die Oekotypendifferenzen der Anorganogene in den Morphostrukturen der Baeume erreichen groessenordnungsmaessige bis zu einigen Hunderten Prozent und die der Gehaltsindices sogar einige Tausende Prozent. Die Gehalte der Anorganogene (S, K, Ca, Fe, Na, Al) in den Morphostrukturen der Baeume sowie die Indexe (P/Fe, P/S, P/Zn, P/Mn, S/Fe, S/Mn, K/Mg, Ca/Mn, Mg/Mn, Fe/Mn, Al/P, Si/Mn) koennen zur Diagnostik dieser Oekotypen als auch zur Dendroindikation von Metallen und Nichtmetallen im gegebenen geochemishen Milieu und Industieimmissionen angewandt werden. Einige Morphostrukturen der gegebenen Oekotypen sind bedeutsame Akkumulatoren u. Assanatoren der Anorganogene. Die Erkenntnisse koennen zur Verbesserung der Umweltbedingungen und bei der biotechnologischen Verarbeitung der Abfallbiomasse der Fichte aus den angefuehrten Gebieten ausgenuetzt werden. Die Ergebnisse sind bedeutungsvoll auch vom Gesichtspunkt der Erkundung biogeochemischer Zyklen in Waldoekosystemen sowie der praktischen Massnahmen bei der Regelung der Einstroemung von Mineralien in die Waldboeden im Einklang mit der Ernaehrungsphysiologie der Fichte. Eine markant grosse Differenz im Gehalt der Anorganogene und in den Gehaltsindices in Morphostrukturen der gegebenen Oekotypen weisen auf schwerwiegende physiologische Veraenderungen in deren mineralischer Ernaehrung und verkuppelten physiologischen Prozessen hin. Diese, auf die Immissionen zurueckzufuehrende Veraenderungen sind eine der Hauptursachen der pathophysiologischen Prozesse der Fichte mit deren nachfolgenden Absterben in den kontaminierten Gebieten.