Standardsignatur
Titel
Der Räuber-Beute-Zusammenhang zwischen dem Iltis Mustela putorius L., 1785 und dem Wildkaninchen Oryctolagus cuniculus (L., 1758)
Verfasser
Erscheinungsjahr
2000
Seiten
S. 1-13
Illustrationen
38 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200061847
Quelle
Abstract
Die 64jährigen Aufzeichnungen der Wildkaninchen- und Iltisstrecken aus dem Jagdrevier Gut Leye/Atter bei Osnabrück wurden auf das Vorliegen einer Räuber-Beute-Beziehung überprüft. Zum Vergleich wurden die entsprechenden Jagdstrecken des Landes Niedersachsen sowie ausgewählte Daten der Wetterstation Osnabrück herangezogen. Autokorrelative Berechnungen zeigen für beide Arten zyklische Muster: Für das Wildkaninchen einen "quasi-cycle" von ca. 16 Jahren, für den Iltis einen "uneven quasi-cycle" von ca. 15 Jahren. Die Multiple Regression resultiert in einem Modell, das in der Tat eine Beziehung zwischen den beiden Arten aufzeigt und 36% der Variabilität der Iltis-Serie durch die der Wildkaninchen-Serie erklärt. Die Variabilität der Wildkaninchen-Serie läßt sich anhand einer Hauptkomponentenanalyse zu 31% auf die Faktoren Sommer- und Winterwitterung des aktuellen Jahres zurückführen. Demnach lassen sich in niederschlagsarmen Jahren mit kalten Wintern und warmen Sommern relativ viele Wildkaninchen erlegen. Zudem spielt für beide Arten die jeweils eigene Vorjahresstrecke eine Rolle, für den Iltis auch die Strecke der vorjährigen und aktuellen Beutepopulation. Die Iltis-Population scheint daher in direkter Abhängigkeit von der Populationsdiche des Wildkaninchens zu stehen sowie über diese indirekt durch die Witterung beeinflußt zu werden. Somit ist dem Iltis offensichtlich eine relativ rasche Reaktion auf variierende Abundanzen dieser Beutetierart möglich.