- Standardsignatur13504
- TitelDirektverladung im Wald
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 4-5, 7
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200061790
- Quelle
- AbstractDie Auswertung der Aufnahmen zeigt, dass die Maschinenführer für das Beladen der Sattelauflieger im Durchschnitt 1,02 Min. mehr Zeit benötigten als für die Anlage eines Polters. In den Beständen, deren Erschließungsnetz eine rückgegassennahe Bereitstellung der Auflieger zuließ, wurden pro Zyklus 0,44 Min. für Leer- und Lastfahrten auf der Waldstraße eingespart. Anhand der Zeitstudien lässt sich aber nachweisen, dass der zusätzliche Zeitbedarf für die Beladung nicht durch die kürzere Rückeentfernung ausgeglichen werden kann. Wird auch der organisatorische Mehraufwand von 1,13 Min. berücksichtigt, ergibt sich für den Rückezugfahrer bei der direkten Beladung ein zusätzlicher Zeitbedarf von 1,50 Min. je Zyklus. Dieser Mehraufwand wird durch tages- und fahrerspezifische Schwankungen beeinflusst und kann lediglich als Anhalt dienen. Zur präzisen Ermittlung wäre ein größerer Stichprobenumfang und Erhebungen mit weiteren Fahrern notwendig gewesen. Bei der finanziellen Bewertung dieser Zeitnachteile sind auch die im Vergleich zum konventionellen Rückeverfahren höheren Kosten für das Telefonieren in die Kalkulation einzubeziehen. Bei den Zeitstudien wurde im Durchschnitt für jeden zweiten Auflieger ein Telefonat geführt. Trotz dieser Kostennachteile für Forstbetrieb und Rückeunternehmer ist die Direktverladung ein Rationalisierungsschritt, der mit 2-3 DM/Rm zu quantifizieren ist. Kostenvorteile verbucht allerdings in erster Linie der Holztransporteur - v.a. durch erhöhte Nutzlasten und geringere Betriebskosten, die sich aus günstigere Versicherungsbeiträgen und Steuern ergeben sowie aus der wartungs- und reparaturfreundlichen Bauweise der Auflieger. Damit alle Beteiligten profitieren, zahlt der Holzkäufer darum pro verladenem Raummeter einen sogenannten Logistikzuschlag, der zu gleichen Teilen an alle Beteiligten geht und mit dem auch die Wegepflege finanziert wird. Letzteres trägt zur Akzeptanz bei den Waldbesitzern bei. Die Ergebnisse der Diplomarbeit können als Hilfe für die finanzielle Aufteilung des gemeinsam erzielten Systemvorteils dienen, welcher sich nur durch das Zusammenwirken aller am Holzbereitstellungsprozess beteiligten Akteure realisieren lässt. Anhand der untersuchten Betriebe wird deutlich, dass durch eine enge Zusammenarbeit, auch unter den schwierigen Verhältnissen im Kleinprivatwald, bei entsprechender Organisation und Logistik, wesentliche Rationalisierungseffekte erzielt werden können. Flexibel einsetzbare Auflieger, welche auch die Rückfracht von Schnittholz erlauben, der Einsatz von Tourenoptimierungsprogrammen und die Anwendung des Global Positioning Systems stellen weitere Möglichkeiten dar, die Wertschöpfung des Holztransportprozesses zu erhöhen.
- Schlagwörter
- Klassifikation377.1 (Maschinen und Geräte zum Laden und Entladen)
377.43 (Wagen und Anhänger für Schichtholz (einschl. der Rückekarren und Tragen für Handbetrieb))
305 (Arbeitsablauf und Leistung. Lohnberechnung auf der Grundlage von Leistungsmessungen (Zeit- und Leistungstafeln, Arbeitsbewertung))
[430] (Deutschland, 1990-)
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