Ein tiefgreifendes Problem beim Studium der physiologischen Prozesse in Waldoekosystemen ist die Frage der Umrechnung bestimmter gemessener physiologischer Charakteristiken zwischen den Strukturen verschiedener hierarchischer Niveaus, z. B. zwischen Blaettern, Baeumen und Bestaenden aufgrund der geeigneten biometrischen Parameter der Holzarten. Im Rahmen unserer Studie testen wir sieben dieser Parameter bei der Umrechnung der Transpiration (des Transpirationsflusses) bei einzelnen Probestaemmen der Eiche (Quercus robur L.) je Flaecheneinheit des Auwaldbestandes. Es ging um die Bestandesgrundflaeche, den Derbholzumfang, die horizontale Projektionsflaeche der Kronen und die Blattwerkparameter: die Projektflaeche, das Trockensubstanzgewicht und die in der Studie definierte solare aequivalente Flaeche (As) sowie das Blattwerkgewicht. Die As ist als Projektionsflaeche der Blaetter, gewogen durch ihre in der Zeit integrierte relative Irradianz an gegebener Stelle der Krone bzw. als ein Teil der Blattflaeche, der aus der Sicht der erwaehnten Irradianz der Flaeche der vollbestrahlten (solaren) Blaetter im Kronengipfel beschrieben. Die As umfasst also sowohl die Menge als auch die Eigenschaften der Blaetter (des Blattwerkes). Bei der Bewertung der physiologischen Wirksamkeit der Kronen betont sie die Bedeutung deren oberen Teile. Die Anwendung der As zur Umrechnung der Transpiration fuehrt im Vergleich zu allen anderen getesteten Parametern zu den richtigsten aber auch zu den praezisen Ergebnissen. Die As kann ganz einfach von den leicht messbaren Blattparametern bzw. von den ueblichen Taxationsdaten abgeleitet werden. Als funktionell relevante biometrische Charakteristik kann sie nicht nur bei der Transpiration, sondern auch bei der Photosynthese und wahrscheinlich bei einigen anderen physiologiscshen Prozessen bei Pflanzenstrukturen aller hierarchischen Niveaus angewendet werden. Sie kann auch bei der Loesung verschiedener theoretischer und praktischer Fragen ausgenutzt werden.