- Standardsignatur13504
- TitelArbeitszeiten in der mechanisierten Holzernte
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 12-15
- Illustrationen9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200060579
- Quelle
- AbstractWenngleich die Stichprobe der Umfrage relativ gering ausfällt, lässt sich dennoch schlussfolgern, dass Schichtarbeitsmodelle in Deutschland bereits breite Anwendung finden. Überraschenderweise scheinen die staatlichen Maschinenbetriebe hier eine führende Rolle zu übernehmen. - Insbesonder aus Abb. 2 und 3 lässt sich ableiten, dass vor allem kleinere Betriebe mit nur einer Maschine nicht im Schichtbetrieb arbeiten. Für Betriebe mit mehreren Maschinen spielt Schichtarbeit im Allgemeinen eine größere Rolle. Als Ursach kommt in Frage, dass sich Schichtarbeit für viele Betriebe aufgrund ihrer Sturktur beziehungswiese ihres Tätigkeitsfeldes nicht zwingend anbietet. Als Beispiele dienen kleinere Familienunternehmen oder solche, die sich auf das Rücken von Langholz spezialisiert haben und daher in besonderem Maße auf Tageslicht angewiesen sind. - In der Tendenz versuchen Betriebe, die auf Schichtarbeit verzichten, ihre Maschinenlaufzeiten durch verlängerte tägliche Arbeitszeiten auszuweiten. Sie leisten durchschnittlich etwa soviel Maschinenarbietsstunden wie sie auch durch versetzte Arbeitszeitmodelle erreicht werden. Dies erscheint betriebswirtschaftlich betrachtet sinnvoll, doch muss die Arbeitssorgfalt mit zunehmender Arbietszeit zwangsläufig abnehmen, wenn nicht eine gezielte Pausengestaltung leistungssteigernd wirkt. Schlüssige Pausenkonzepte konnten durch die Umfrage jedoch nicht ermittelt werden. Abnehmende Produktivität, höhere Bestandesschäden, vermehrte Aushaltungsfehler oder auch Unfälle können die Folge einer nachlassenden Konzentration sein. - Schichtarbeit verlängert offensichtlich die Maschinenlaufzeiten deutlich, zumindest im klassischen Schichtsystem. Noch zu untersuchen wäre die Frage, ob sich hierbei auch die Produktivität unter Beibehaltung der Bestandespfleglichkeit und der Arbeitssorgfalt proportional erhöht. Insbesondere bei Nachtarbeit bestehen bei den Befragten hierzu erhebliche Bedenken. Gesundheitliche Aspekte bei Anwendung von Schichtarbeitsmodellen werden durch die allgemeine arbeitswissenschaftliche und arbeitsmedizinische Literatur vor allem im Hinblick auf Nachtarbeit beschrieben, wobei die Erfahrungen nicht aus dem Forst stammen, sondern aus der Industrie[8,9]. - Organisatorische Probleme bei der Umsetzung von Schichtarbeitsmodellen können erwartet werden, wenn die Bestandesvorbereitung nicht an die Anforderungen der mechanisierten Holzernte angepasst wird. Hierzu zählt neben ausreichend großen Hiebsblöcken auch das deutlich sichtbare Auszeichnen der zu entnehmenden Bäume sowie ein Feinerschließungskonzept. - Eine wirksame Verringerung der Bereitstellungskosten für Rohholz im Zuge der vollmechanisierten Holzernte wird sich vor allem dann erreichen lassen, wenn nicht allein die Kosten des Holzeinschlags gesenkt werden, sondern wenn darüber hinaus die Marktpartner Forstwirtschaft und Holzindustrie gemeinsam an Konzepten zur Optimierung des Waren- und Informationsflusses arbeiten. Bis dahin jedoch sollten auch einzelne, kleinere Rationalisierungspotenziale konsequent genutzt werden, um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Forst- und Holzwirtschaft zu stärken.
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