- Standardsignatur12985
- TitelHistorische Landnutzung im Boehmerwald
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 45-66
- Illustrationen18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200060577
- Quelle
- AbstractDer oesterreichische Anteil des Boehmerwaldes wurde ab ca. 1200 n. Christus besiedelt. Die fruehen Nutzungen beschraenkten sich auf Rodungen in den Tallagen, relativ bald wurden auch in hoeheren Lagen Steuwiesen angelegt. Der lokale Holzbedarf war zu dieser Zeit gering. Eine grosse Bedeutung hatten die forstlichen Nebennutzungen, vor allem die Streunutzung, welche Anfangs nur in den siedlungsnahen Bereichen durchgefuehrt wurde und ab dem 18 Jahrhundert auch siedlungsferne Lagen erreichte. Diese Nutzungsart hatte schwere Standortsdegradationen zur Folge. Daneben wurden Jagd und teilweise Waldweide sowie Koehlerei und Pechbrennerei betrieben. Erste groessere Holznutzungen wurden fuer die lokale Glasindustrie ab 1640 durchgefuehrt, wobei die Holznutzung noch in Form der regellosen Plenterung erfolgte. Bei dieser Nutzungsform entstanden Pluenderwaelder mit einer immerhin autochthonen Baumartenmischung. Die Beteiligung an der Passauer Schwemme ab 1767 beeinflusste vor allem die Waelder an der grossen Muehl und am Klafferbach. Grossflaechige Nutzungen erfolgten entlang des 1793 fertiggestellten Schwarzenberg'schen Schwemmkanals. Aufgrund der Verjuengungsprobleme setzte man ab 1838 erste Kulturmassnahmen in Form von Schneesaaten mit autochthonem Saatgut, ab 1875 setzten gezielte Aufforstungsprogramme, vor allem mit Fichte ein. Diese Bewirtschaftung forcierte Fichtenmonokulturen mit teilweise standortsuntauglichem Pflanzmaterial. Ab 1930 wurde der Naturverjuengungsbetrieb nach einem Saumschlagverfahren betrieben. In den letzten Jahrzehnten wurde nach intensiven Erschliessungsmassnahmen ein Zielstaerkenutzungssystem eingefuehrt.
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