Zum meliorativen Waldumbau im Osterzgebirge

1996

S. 37-45

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200060548

Der 1985 angelegte Versuch zum Umbau der immissionsbelasteten Waelder des Osterzgebirges kombiniert Sukzessionselemente mit dem Anbau von einheimischen Vorwald- und Zielwaldbaumarten nach flaechiger Bodenmelioration durch Bodenbearbeitung und Kalkung. Zusaetzlich wurden zwei PK-Duengevarianten geprueft. Nach 8 Jahren waren die von der dolomitischen Kalkung bewirkte pH-Wert-Erhoehung von 3,80 auf 4,16 sowie die Zunahme der Ca- und Mg-Anteile am Sorptionskomplex noch nachweisbar. Die Kalkdosierung von 7 t/ha lag jedoch zu niedrig, um den Boden nachhaltig in den angestrebten Austauscherpufferbereich zu ueberfuehren. Anhand der Blattspiegelwerte ist bei allen untersuchten Baumarten eine klare Duengewirkung von Calcium und Magnesium erkennbar. Die Kalkung war Voraussetzung fuer den Anflug von 30 000 Salweiden und 5000 Aspen pro Hektar. Die Weichlaubhoelzer erfuellen die Vorwaldfunktion gegenueber der mitangebauten Zielwaldbaumart Buche etwa ab dem dritten Kuturjahr. Salweide und Aspe fuehren aufgrund ihrer starken Affinitaet zu Calcium und Magnesium die geduengten Erdalkalien in den Naehrstoffkreislauf ein. In ihrer Blattmasse enhalten sie zusammen etwa 25 kg/ha Ca und 8 kg/ha Mg. Das angewendete Meliorationsverfahren stellt eine guenstige Moeglichkeit zur Wiederbewaldung bzw. oekologischen Stabilisierung immissionsgeschaedigter Forsten dar.