- Standardsignatur5235
- TitelStandort und Sturmwurf 1990 - dargestellt am Oestlichen Odenwald und Nordoestlichen Schwarzwald
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 27-36
- Illustrationen34 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200060546
- Quelle
- AbstractIm Oestlichen Odenwald und im Nordoestlichen Schwarzwald wurden auf rd. 12 500ha Waldflaeche etwa 1900ha Sturmwurfflaechen hinsichtlich des Bestandes und des Standorts untersucht. Die Groesse der Sturmflaechen reichte von 0,3 bis 73,8ha. Dabei sind rd. drei Viertel der Sturmwurfflaechen kleiner als 2ha. Neben den Standorts- und Bestandesverhaeltnissen auf der Sturmwurfflaeche wurde auch eine ca. 50m breite Waldflaeche des in Windrichtung vorgelagerten stehenden Bestandes in die Untersuchung einbezogen. Der Vergleich dieser vorgelagerten Flaeche mit der dahinterliegenden ebenfalls 50m breiten Anrissflaeche soll Hinweise geben auf den Einfluss des Standorts und des Bestandes am Beginn von Sturmflaechen. Die Fichte ist im Vergleich zum Gesamtvorkommen in den Untersuchungsgebieten auf den Sturmflaechen ueberproportional vertreten. Die als sturmstabil eingeschaetzten Baumarten Tanne, Kiefer und Eiche haben auf diesen Flaechen geringere Anteile. Die Bestandeslagerung hat offensichtlich nur wenig Einfluss auf das Wurfgeschehen: 40% der Sturmwurfflaechen befinden sich in gleichaltrigen Bestaenden, lediglich bei rd. einem Viertel der Bestaende ist der Altersunterschied zwischen vorgelagerter juengerer Flaeche und Anrissflaeche groesser als 30 Jahre. Im Oestlichen Odenwald sind vor allem die ebenen Lagen und die Senken vom Sturm betroffen worden. In den stark von der Fichte gepraegten Bestaenden spielt Stauwasser eine wesentliche Rolle: wechselfeuchte und vernaessende Standortseinheiten sind ueberproportional vom Sturm betroffen. Bestaende auf der vorgelagerten Flaeche und auf der Anrissflaeche unterscheiden sich deutlich. Die Bestaende der vorgelagerten Flaechen sind etwas juenger, haben einen deutlich hoeheren Buchenanteil und weisen wesentlich hoehere Anteile der stabilisierenden Baumarten Tanne, Kiefer oder Eiche auf. Auch im Nordoestlichen Schwarzwald, der sich durch einen deutlich hoeheren Anteil an Haengen vom Odenwald unterscheidet, steigt die Windwurfgefahr mit der Zunahme der Staunaesse. Mit knapp 31% sind die Bestaende auf der Standortseinheit wechselfeuchter Mischlehm ueberdurchschnittlich gefaehrdet. Der mit knapp 34% hoechste Anteil geworfener Bestaende trat jedoch auf der nicht von der Staunaesse beeinflussten Standortseinheit "Buchen-Tannen-(Kiefern)-Wald auf maessig frischem podsoliertem Sand" auf. Beim Vergleich der Anrissflaeche mit der vorgelagerten Flaeche faellt auf, dass die Bestaende der Standortseinheit "Buchen-Tannen-Wald auf maessig frischem sandigem Flachhang" und der Standortseinheit "Buchen-Tannen-Wald auf maessig frischem lehmig-sndigem Winterhang" stark vom Sturmwurf betroffen sind. Der Buchenanteil geht auch im Nordoestlichen Schwarzwald auf den als gefaehrdet eingestuften Standorten deutlich auf unter 1% in der stark gefaehrdeten Gruppe zurueck. Auch der Tannenanteil sinkt von ueber 20% auf knapp ueber 10% ab. Der Kiefernanteil steigt dagegen deutlich auf ueber 27% auf den gefaehrdetsten Standorten. Die Untersuchung zeigt, dass die kritischen Standorte durch die Forstliche Standortskartierung erfasst wurden. Die geringe standoertliche Abweichung zwischen der vorgelagerten und der durch Sturm angerissenen Flaechen weist darauf hin, dass neben der Zusammensetzung der Baumarten eines Bestandes, Bestandesalter und Bestandesstruktur einen wesentlichen Einfluss auf das Sturmgeschehen haben. Besonders auf den sturmwurfgefaehrdeten Standortseinheiten ist daher die Einbringung der tiefwurzelnden Baumarten Tanne, Eiche und Kiefer von besonderer Bedeutung. Die hohe Konkurrenzstaerke der Fichte, gerade auf wechselfeuchten und vernaessenden Standortseinheiten ist bei der Jungbestandspflege besonders zu beachten. Der verhaeltnismaessig geringe Einfluss der Bestandeslagerung bekraeftigt die Notwendigkeit, dass zukuenftig besonders die Stabilitaet des Einzelbaums Ziel der waldbaulichen Eingriffe sein sollte.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser
