- Standardsignatur5235
- TitelWurzeluntersuchungen auf Sturmwurfflaechen 1990 in Baden-Wuerttemberg
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 11-25
- Illustrationen39 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200060544
- Quelle
- AbstractAuf Sturmwurfflaechen in Baden-Wuerttemberg wurde der Zustand von Schwachwurzeln (2-20mm) und von Hauptwurzeln an ueber 1 900 vom Sturm geworfenen Baeumen in 165 Bestaenden erhoben. Untersucht wurden die Hauptbaumarten Fichte, Tanne, Kiefer und Buche, weniger intensiv die Eichenarten und zur Orientierung einige Douglasienwurzeln. Die Untersuchung beschraenkte sich auf im Oberboden von Stauwasser unbeeinflusste Standorte. Die Standortskarte diente dabei als Suchhilfe; an jedem untersuchten Wurzelballen wurde die Standortseinheit endgueltig festgelegt. Durch die ausserordentliche Staerke der Winterstuerme 1990 spielte die raeumliche Ordnung nur eine untergeordnete Rolle: 2/3 der untersuchten Windwuerfe ereigneten sich innerhalb geschlossener Bestaende. Innerhalb von Mischbestaenden erwies sich die Fichte als windwurfgefaehrdetste Baumart, gefolgt von der Tanne. Deutlich stabiler waren in aufsteigender Folge Kiefer, Buche und Eiche. Kurz vor dem Sturm durchgefuehrte Hiebsmassnahmen setzten die Stabilitaet der Bestaende herab. Die Wurzelballentiefe der bis zu bleistiftdicken Wurzeln schwankt nach Baumart und Substrat zwischen 0,8m und 1,6m, im Mittel um 1,1m. Der Anteil abgestorbener und fauler Grob- und Schwachwurzeln (2-20mm) ist bei den Laubbaeumen mit 7% gering, hoeher ist er bei den Nadelbaeumen: Bei Tanne erreicht er ca. 15%, bei Kiefer bis ueber 30% und bei Fichte bis ueber 65%. Die vermuteten Ursachen werden substratbezogen diskutiert. Die Durchwurzelungstiefen sind auf naehrstoffaermeren und naehrstoffreicheren Substraten aehnlich, sie haengen offensichtlich weitgehend ab von ausreichender Sauerstoff- und Wasserversorgung im Unterboden. Der Umfang der abgestorbenen und faulen Wurzeln, besonders aber der vorgefundenen Tiefendurchwurzelung, laesst nach einem Vergleich mit aelterer Literatur keinen Rueckzug der Schwachwurzeln aus dem Unterboden erkennen. Der hoehere Anteil abgestorbener und fauler Schwachwurzeln bei Fichte scheint sich vor allem bei einem Vergleich mit der Tanne nicht entscheidend auf die Sturmfestigkeit ausgewirkt zu haben, obwohl eine gewisse Labilisierung nicht auszuschliessen ist. Die regionalen Schwerpunkte der Sturmschaeden sind andere als die der neuartigen waldschaeden. Die Sturmschadensschwerpunkte liegen hauptsaechlich in Gebieten mit hohen Fichtenanteilen in den Waeldern auf labilen, weil vom Stauwasser gepraegten Standorten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung erlauben daher keine Aussagen ueber Zusammenhaenge zwischen Sturmwurf und neuartigen Waldschaeden. Der Frage des Einflusses der Bodenversauerung und der Sauerstoffversorgung des tieferen Unterbodens auf den Wurzelzustand ist durch vertiefende Untersuchungen nachzugehen.
- Schlagwörter
- Klassifikation181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.)
416.3 (An Wurzeln und Stammbasis)
421.1 (Stürme)
181.231 (Windverträglichkeit im allgemeinen)
181.342 (Chemische Faktoren, die die Nährstoffaufnahme beeinflussen (pH, Eh, Durchlüftung usw.))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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