- Standardsignatur5235
- TitelMagnesiummangel, eine verbreitete Erscheinung in Waldbestaenden - Symptome und analytische Schwellenwerte
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 7-16
- Illustrationen76 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200060528
- Quelle
- AbstractMagnesiummangel ist in Waldbestaenden erst im Verlauf der letzten zwanzig Jahre in groesserem Umfang aufgetreten. Er zeigt sich als sog. "montane Vergilbung" vor allem in Fichtenbestaenden der zentraleuropaeischen Mittelgebirge, tritt aber auch bei anderen Baumarten und auf anderen Standorten auf. Magnesiummangel deutet sich visuell durch gelbe bis goldgelbe Verfaerbungen von Blattorganen an. Bei Koniferen der Gattungen Abies, Picea und Pinus zeigen sich solche Vergilbungen i.d.R. zuerst an den Spitzen der aelteren Nadeln ("Gelbspitzigkeit") im voll lichtexponierten Teil der Krone. Die Verfaerbung kann sich schliesslich auf die ganze Nadel erstrecken, auf der Oberseite ist sie dann meistens auch wesentlich staerker ausgepraegt als auf der Unterseite. Bei zunehmendem Magnesiummangel greift die Verfaerbung auf immer juengere Nadeljahrgaenge ueber, bis nur noch der juengste Jahrgang gruene Nadeln besitzt. Die aeltesten Nadeln sind dann schon sehr stark vergilbt oder nekrotisch braun und fallen ab. Verwechslungen koennen sich mit dem Symptomen des Kaliummangels ergeben, doch ist hier eine mehr blassgelbe Verfaerbung gegeben, teilweise mit violettbraunen Nadelspitzen. Buchen und Eichen und auch andere winterkahle Laubbaumarten lassen Magnesiummangel an einer typischen, vom Blattgrund und der Blattmitte ausgehenden Aufhellung und Gelbverfaerbung erkennen; sie beschraenkt sich aber auf den Bereich der Interkostalfelder. Schmale Zonen entlang der groesseren Blattadern bleiben gruen, zur Mittelrippe hin breiter werdend. Die Symptome treten an den aelteren Blaettern frueher als an den juengeren auf. Visuelle Mangelsymptome werden an jungen Pflanzen, auf die man noch von oben sehen kann, frueher und besser erkannt als an erwachsenen Baeumen, weil die Verfaerbung i.d.R. auf den Blatt- und Nadeloberseiten staerker ausgepraegt sind als auf den Unterseiten. Die genannten Gelbverfaerbungen an Blattorganen zeigen zwar Magnesiummangel an, aber es laesst sich von der Intensitaet der Vergilbung nicht ohne weiteres auf das Ausmass des Mangels schliessen. Die Gelbverfaerbung wird naemlich stark von den Belichtungs- und auch den Wassersaettigungsverhaeltnissen (d.h. der Witterung) beeinflusst. Magnesiummangel weist deutliche Substratabhaengigkeit auf. Boeden aus basenarmen silikatischen Gesteinen, armen Sanden oder Sandsteinen, besonders, wenn sie durch Nutzungsuebergriffe oder saure Immissionen zusaetzlich verarmt sind, erweisen sich als besonders disponiert. Im oberen Mineralboden (0-20cm Tiefe) ergeben sich dann Werte fuer austauschbares Magnesium von < 25 My/g Boden (Tr.), bei im uebrigen auch sehr geringer Basensaettigung. Tief liegen i.a. auch die pH-Werte (< 3,0). Zwischen Bodengehalten und den Gehalten an Magnesium in den Blattorganen wurden vielfach straffe Korrelationen gefunden. Dies gilt im allgemeinen fuer Baumkollektive, nicht aber fuer einzelne Baeume. Auf gleichem Standort koennen stark vergilbte Baeume unmittelbar neben gruen belaubten, "gesunden" stehen. Hier deuten sich genetische Einfluesse an. Hinweise auf solche geben Fichtenbestaende im Bayerischen Wald, die gesund sind und gruen benadelt auf gleichem Standort neben Bestaenden mit starken Nadelvergilbungen stehen. Bei den Bestaenden mit Nadelvergilbungen handelt es sich nachweislich um Pflanzbestaende mit Pflanzen unbekannter Herkunft, waehrend die gesunden Bestaende aus Naturverjuengung hervorgegangen und mit grosser Wahrscheinlichkeit autochthon sind. Auch Gefaesskultur-Versuche mit verschiedenen Fichtenklonen offenbaren ein genetisch bedingtes, unterschiedliches Aneignungsvermoegen der Fichte fuer Magnesium. Witterungsabhaengigkeit und genetische Varianz erschweren eine Beurteilung des Magnesiumversorgungsgrades anhand der Symptomatik an Blattorganen. Gesicherte Hinweise ergeben sich schliesslich nur durch blatt- und nadelanalytische Untersuchungen. Diese offenbaren bei Gehalten von 0,3mg Mg/g TS einen sehr starken Mangel, der auch fast ausnahmslos mit einer Gel..
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