- Standardsignatur5235
- TitelZur Mineralverwitterung in der pleistozaenen Schichtenfolge des Osterzgebirges und ihrer Boeden
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1990
- SeitenS. 45-51
- Illustrationen3 Tab., 10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200060509
- Quelle
- AbstractIn den Boeden des Osterzgebirges sind Quarz und Muskovit relativ verwitterungsstabil. Korrodierte Feldspaete koennen aus einer fossilen siallistischen Verwitterung, einer warmzeitlichen Zersetzung oder der pleistozaenen Frostverwitterung stammen. Die in der Postweichselzeit einwirkende Verwitterungsenergie reichte nicht aus, um grobschluss- und sandgrosse Feldspaete in den B-Horizonten wesentlich zu korrodieren. Dagegen wurden Biotite durch fossile und pleistozaene Verwitterungen zerstoert. Sie werden auch rezent infolge pedogenetischer Prozesse umgewandelt. In den Mittelsedimenten (B-Horizonten) ist eine staerkere pedogenetische Tonmineralumwandlung, z.B. der Illite und lithogenen Chlorite in Wechsellagerungsminerale und Vermiculit sowie sekundaere Chlorite zu verzeichnen. Die mineralogische Zusammensetzung der Boeden ueber sauren silikatischen Grundgesteinen zeigt, dass trotz saurer Niederschlaege und Fichtenanbau in den Bv-Horizonten noch ein hoher Gehalt an Silikaten vorhanden ist. Die Boeden verfuegen damit langfristig ueber eine beachtliche Pufferkapazitaet. Nach einer Beendigung der sauren Deposition gestatten diese Reserven einen allmaehlichen Abbau der Bodenaziditaet. Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit einschliesslich des Tonmineralbestandes erfordert jedoch kurzfristige Aziditaetssenkungen durch Kalkung. Die Absenkung des pH-Wertes in den Mittelsedimenten seit ihrer Ablagerung im Weichselglazial erfolgte anfangs durch kohlensaure Verwitterung, spaeter durch oekosysteminterne Versauerung und den Eintrag bzw. die Bildung starker anorganischer und organischer Saeuren. An der Grenze von Mittel- zu Basissediment besteht ein pH-Sprung. Die Aziditaet der weniger sauren Basissedimente ist durch fossile Verwitterung des kaum aeolisch beeinflussten Substrats vor seiner Ablagerung sowie den Saeureeintrag aus dem hangenden Mittelsediment bedingt. Boeden mit geringer Pufferkapazitaet oder Pufferrate, z.B. solche mit sandiger Deckschicht oder stark quarzhaltigem Mittelsediment, waren bereits vor dem Anstieg des Saeureeintrags ab 1955 stark sauer.
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