Adsorption von Pflanzenschutzmitteln unf DOC an Saugkerzen aus Glas und Keramik

2000

S. 53-56

14 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200060447

Bei der Gewinnung von Bodenlösung mittels Saugkerzen können die Konzentrationen gelöster Stoffe in Abhängigkeit vom Kerzenmaterial durch Ad- und Desorptionsprozesse stark verändert werden. Zum Vergleich der bislang überwiegend üblichen Keramik-Saugkerzen mit neuartigen Saugkerzen aus Borosilikatglas wurden wässrige Lösungen von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und DOC durch diese Kerzentypen geleitet. Dabei zeigte sich, dass die Adsorption der PSM Pendimethalin, Terbuthylazin, Metolachlor und Chlortoluron (Konzentrationen: 2, 20 und 200 ög 1-Ü) an Saugkerzen aus Borosilikatglas z.T. erheblich geringer war als an Saugkerzen aus Keramik. Während bei der Perkolation durch die Keramik-Saugkerzen im Mittel 10% (1,1-31%) der Wirkstoffe adsorbiert wurden, betrugen die Verluste bei den Glas-Saugkerzen im Mittel nur 3,1% (0-11%). Die Unterschiede zwischen den beiden Saugkerzentypen nahmen mit steigender Hydrophobie der PSM-Wirkstoffe und sinkender Lösungskonzentration deutlich zu. So wurden bei einer Lösungskonzentration von 2 ög 1-Ü in den Keramik-Saugkerzen 31% des gelösten Pendimethalins adsorbiert, während die Verluste in den Glas-Saugkerzen mit 7,7% deutlich geringer waren. Entsprechende Adsorptionstests mit bodeneigenem gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) führten zu ähnlichen Ergebnissen. Vom DOC verschiedener Bodenextrakte wurden in den Glas-Saugkerzen durchschnittlich 2,4% adsorbiert, während die Keramik-Saugkerzen bis zu 50% der gelösten organischen Substanz retardierten. Da bodeneigene gelöste organische Substanzen bedeutende Sorbenten und Carrier für Pflanzenschutzmittel darstellen, wird durch die weitgehende Neutralität des Glas-Materials gegenüber PSM und DOC die Eignung dieses Werkstoffs für die Gewinnung von Saugkerzen-Lösungen in Pflanzenschutzmittel-Studien nachdrücklich unterstrichen.