- Standardsignatur5206
- TitelDie Elsbeere (Sorbus torminalis (L.) Crantz) in Brandenburg
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 232-235
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200060261
- Quelle
- AbstractDie Elsbeere (Sorbus torminalis (L.) Crantz), die zu den seltenen Baumarten in Brandenburg zaehlt, ist durch eine intensive forstliche Bewirtschaftung in den letzten Jahrhunderten fast ausgerottet worden. Auf besser naehrstoffversorgten und grundwasserbeeinflussten Standorten sowie in extremer Hanglage ueberlebte sie als Reliktvorkommen. An 14 dieser Standorte konnten Einzelbaeumen und kleine Gruppen zumeist durch Hinweise aus der Literatur wiederentdeckt werden. Aufgrund einer weitgehenden Unkenntnis ueber diese Baumart sind weitere Entdeckungen (z.B. Forst Grumsin) jedoch moeglich. Bei den aufgefundenen Vorkommen wurde die Anzahl der aelteren Baeume und vorhandene Naturverjuengung (Saemlinge, Wurzelbrut) ermittelt. Vegetationsaufnahmen ergaben, dass in der Baumschicht die Stieleiche dominiert. In der Strauchschicht sind an trockenwarmen Haengen Schlehdorn, Eingriffliger Weissdorn und Europaeisches Pfaffenhuetchen relativ haeufig. Auf frischen Standorten praegen Gemeine Hasel, Faulbaum und Vogelbeere das Bild. Der stetigste Begleiter der Elsbeere ist in der Krautschicht das Maigloeckchen. Die festgestellte Breite der Standortsgruppen reicht von M1 bis NR1. Dies drueckt sich auch in den vielfaeltigen Vergesellschaftungen der Elsbeere in verschiedenen Biotoptypen und Waldgesellschaften aus. Die natuerliche Standortsbreite scheint damit wesentlich groesser zu sein als erwartet. Die vitale Baumart bereichert durch Blueten, Fruechte und intensive Herbstfaerbung unser Landschaftsbild. Eine grosse Motivation zum Anbau ergibt sich derzeit auch aus der Tatsache, dass das Holz selbst schlechtere Qualitaeten seit einigen Jahren die hoechsten Erloese pro Kubikmeter auf dem europaeischen Holzmarkt gegenueber anderen Holzarten erzielt. Im Jahre 1992 und 1993 wurde Saatgut mehrerer Vorkommen in Brandenburg gewonnen. Im Fruehjahr 1994 stehen damit einjaehrige Pflanzen ausgehend von Beerntungen in Sauen und Pelitzwerder/Parstein zur Verfuegung. Neben Schutz und Foerderungsmassnahmen vor Ort ist es unbedingt notwendig. Samenplantagen anzulegen, um moeglichst genetisch vielfaeltiges Saatgut zu erhalten. Der Erhalt der Baumart Elsbeere im Interesse einer erhoehten Mannigfaltigkeit unserer Waelder kann nur aufbauend auf Aktivitaeten und durch die Koordinierung seitens der zustaendigen Stellen des Landes erfolgen. Genauso erforderlich aber sind der Wille und die Aktivitaeten aller Freunde dieser Baumart, ob im Naturschutz, in der Forstwirtschaft, in den Baumschulen und im Garten- und Landschaftsbau zu Erhalt und verstaerktem Anbau.
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