Arbeitswissenschaft - Entwicklung eines Grundkonzeptes

1993

S. 85-92

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200060233

Die Arbeitswissenschaft erhebt den Anspruch, der Praxis durch wiessenschaftliche Erkenntnisse bei den Problemen mit der menschlichen Arbeit helfen zu wollen und zu koennen. die Fragestellungen der Praxis sind durch die Interessen an der Verwertung des Arbeitsergebnisses und an den Auswirkungen fuer den arbeitenden Menschen bestimmt. Sie koennen stets auf die Grundaufgaben der Beurteilung und der Gestaltung der menschlichen Arbeit zurueckgefuehrt werden. Die Arbeitswissenschaft stellt hierfuer Beziehungen her zwischen den Merkmalen der menschlichen Arbeit, die als Wirkungen mit Wertcharakter fuer Bewertungskriterien geeignet sind, und solchen Merkmalen, die als gestaltbare Arbeitsbedingungen interpretiert werden koennen und damit als Ursachen fuer diese Auswirkungen. Ein grundlegendes Paradigma der Arbeitswissenschaft besagt, dass der arbeitende Mensch die Art der spezifischen Auswirkungen durch seine eingebrachten Eigenschaften beeinflusst, und weiter, dass er selbst auch durch die Auswirkungen wiederum in seinen Eigenschaften beeinflusst wird. Das hierzu bekannte Belastungs- Beanspruchungs-Konzept wird erweitert. Fuer eine begruendbare Gestaltung werden die erwuenschten Wirkungen zu angestrebten Zielen und die Ursachen zu den gestaltbaren Merkmalen. Besondere Probleme ergeben sich bei der Prognose der Wirkungen fuer geplante, aber noch nicht realisierte Zustaende und durch die komplexen Beziehungen zwischen den Arbeitsbedingungen und ihren Auswirkungen. Moegliche Beziehungen werden dargestellt; sie koennen der Ueberpruefung von Gestaltungsvorschlaegen dienen, beduerfen jedoch auch noch weiterer Ueberpruefung.