- Standardsignatur1614
- TitelKosten und Nutzen hydrographischer Daten : Fallbeispiele aus Österreich
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 1-30
- Illustrationen31 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200059879
- Quelle
- AbstractDie Erfassung von hydrographischen Daten in Österreich obliegt dem Hydrographischen Dienst im Rahmen der staatlichen Hoheitsverwaltung, dessen hydrographisches Meßnetz flächendeckend eine Vielzahl von Parametern erfaßt, welche entsprechend ausgewertet werden und die unverzichtbare Grundlage zur Ermittlung von wasserbaulichen und wasserwirtschaftlichen Bemessungsgrößen bilden. Diese Daten sind für eine Reihen von ingenieurtechnischen Maßnahmen unumgänglich und werden den planenden Büros kostenfrei zur Verfügung gestellt. Aus dieser Tatsache ergeben sich Probleme bei der unmittelbaren monetären Bewertung des Nutzens dieser Daten. Dies zeigt auch das Studium der internationalen Literatur, wonach seriöse Nutzen-Kostenanalysen bestenfalls bei konkreten Fallbeispielen durchführbar sind. Allgemeine Ansätze gibt es nur sehr wenige und die sind mit entsprechender Sorgfalt zu betrachten. In Kapitel 4 wurde versucht einen dieser Ansätze auf österreichischer Verhältnisse nachzuvollziehen. Es wurden die 4 Themenschwerpunkte - Schutzwasserbau - Hochwasserereignisse in Niederösterreich - Hochwasserprognose - Grundwasserbeweissicherung untersucht und ein theoretisches Fallbeispiel diskutiert. Die Nutzen-Kostenanalyse wurde in Anlehnung an die "Vorläufigen Richtlinien" für den Flußbau, herausgegeben vom Gundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (1980) durchgeführt. Eine Zusammenstellung aller Ergebnisse ist der Tabelle 42 zu entnehmen. Bei den Beispielen Schutzwasserbau, Hochwasserprognose wurde als Nutzen die Schadensminderung und Bodenwertsteigerung definiert. Diesem Nutzen wurden im Normalfall die Kosten eines Pegel mit der Annahme gegengerechnet, daß die durchschnittliche Betriebsdauer 30 Jahre beträgt. Bei den niederösterreichischen Gemeinden Lilienfeld, St. Veit/Gölsen, Baden und Purkersdorf wurden die maßgebenden Pegel in die Untersuchung einbezogen. Außerdem wurden die zwei Varianten - 50-jähriger Fortbestand der Meßstelle nach dem Bezugszeitpunkt - Einstellung der Meßstelle nach Projektsabschluß bzw. Bezugszeitpunkt untersucht. Bei den Fallbeispielen Schutzwasserbau ergeben sich Nutzen-Kostenfaktoren von 4,7 bis 13,9 ohne Meßstellenweiterführung. Die Streuung der Werte spiegelt vor allem den Umstand wider, inwieweit Siedlungsraum und wie sehr landwirtschaftliche Flächen - mit einer entsprechend niedrigen Bonität - betroffen sind. Eine 50-jährige Weiterführung der Pegel verschlechtert dieses Verhältnis etwas, ist aber mit einem so hohen Informationsgewinn verbunden, der diese Betrachtung rechtfertigt. Dasselbe Bild zeigt sich bei der Auswertung der Hochwasserereignisse in Niederösterreich. Die Ergebnisse in den einzelnen Gemeinden sind aber wesentlich heterogener und zum Teil von der jeweiligen Anzahl an Meßstellen geprägt. Bei der Auswertung wurden nur die unmittelbaren Schäden und keine Folgekosten berücksichtigt. Die beiden Fallbeispiele zur Hochwasserprognose an der Drau und an der Enns bzw. Steyr sind vom Aufbau und Größenordnung her ähnlich, was sich auch in den Ergebnissen widerspiegelt. Beide wurden von den zuständigen Kraftwerksgesellschaften installiert und schaffen, neben den Grundlagen für den zielorientierten Kraftwerksbetrieb, die Voraussetzung zum Schutz der diese Flüsse begleitenden Siedlungsräume. Bei den beiden durchgerechneten Varianten wurden einmal die Modellentwicklungkosten berücksichtigt, einmal nicht. Mit anteiligen Modellentwicklungskosten liegt das Nutzen-Kostenverhältnis bei etwa 3,5 und ohne bei 4,7. Die beiden letzten Beispiele, die in die Kategorie der Beweissicherung fallen, sind am einfachsten zu belegen. Kosten und Nutzen sind dabei genau definiert und abgegrenzt, da ein Meßstellennetz für eine bestimmte Aufgabe installiert wird. Bei beiden Beispielen handelt es sich um die Abwehr von Entschädigungsforderungen, welche aufgrund der Datenlage verhindert bzw. deutlich vermindert werden konnten.
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