Sachgerechte Waldbewertung. Zur Bewertung von Waldflaechen und Forstbetrieben im Zuge der Reprivatisierung

1993

S. 130-134

10 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200059858

Die anstehende Reprivatisierung der sogenannten Restwaldflaechen in den neuen Bundeslaendern hat zu kontroversen Diskussionen ueber Grundsatzfragen einer sachgerechten Bewertung gefuehrt. Diese wurden insbesondere durch Verlautbarungen ausgeloest, nach denen die fuer Entschaedigungzwecke bestimmten Richtlinien der WaldR 91 verbindlich angewendet werden sollen. Die Waldbewertungsrichtlinien basieren jedoch bei Ausschluss der Anwendung des Waldrentierungswertes auf Kostenwerten. Bei der Privatisierung der Restwaldflaechen durch Verkauf ist aber zwangslaeufig ein ertragswertorientiertes Bewertungsverfahren vorgegeben, da der Blick sowohl des Erwerbers als auch des Verkaeufers in die Zukunft gerichtet sein muss. Historische Kostenwerte duerften ohne Belang und damit die Verwendung der WaldR 91 dem obersten Grundsatz der Zweckadaequanz jeder Bewertung fuer den vorliegenden Fall nicht gerecht werden. Die der Treuhand und jetzt der BVVG zunaechst verbindlich vorgegebene Orientierung an Bewertungen nach der WaldR 91 fuehrt seitens des Verkaeufers zu einer Preisillusion in einer Hoehe, die den Absichten der Schaffung existenzfaehiger Forstbetriebe zuwiderlaeuft.