Standardsignatur
Titel
Hormonbestimmungen in Fichten. Verfeinerung der Diagnose von Umweltschaeden bei Waldbaeumen und die Untersuchung der Wirkung verschiedener Metallionen auf die Hormonbalance : Luftverunreinigungen und Waldschaeden
Verfasser
Erscheinungsjahr
1991
Seiten
S. 19.1-19.15
Illustrationen
5 Abb., 4 Tab., 29 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200059784
Quelle
Abstract
Ziel des Vorhabens: Es soll auf der Grundlage einer verbreiterten Datenbasis ueberprueft werden, inwieweit die Ergebnisse von Hormonbestimmungen in Freilandfichten zu einer verfeinerten Differential- oder Fruehdiagnose der Neuartigen Waldschaeden beitragen koennen. Ergebnisse: Es werden seit April 1989 kontinuierlich Probenahmen an den MURL-Forschungsstandorten Velmerstot, Glindfeld und Haltern durchgefuehrt. Weiterhin werden Fichten des PEF- Forschungsstandortes Freudenstadt (Schoellkopf, Schwarzwald) beprobt. Erste Cytokininanalysen von Nadeln (Nadeljahrgang 88) ergaben in den stark geschaedigten Fichten des Standortes Schoellkopf einen gegenueber den Kontrollbaeumen ca. 10-fach erhoehten Gehalt an t-Zeatinribosid, waehrend er am Standort Velmerstot (geschaedigt) gegenueber den Standorten Glindfeld und Haltern (beide wenig geschaedigt) um den Faktor 1,2 bzw. 1,8 erhoeht war. Um die Ursachen des Cytokininanstiegs in den Nadeln geschaedigter Fichten zu analysiern, wurde ein Hydrokultur-System zur kontrollierten Behandlung von Fichtensaemlingen etabliert. Erste Untersuchungen ergaben, dass (semisterile) Fichtensaemlinge in saeurehaltigen Mangelmedien mit einem Zusatz von Aluminium-Ionen gegenueber den Kontrollen erhoehte Gehalte an t- Zeatinribosid im Spross aufweisen. Bewertung: Die neuen Ergebnisse bestaetigen die frueheren Untersuchungen, die zeigten, dass in Nadeln geschaedigter Fichten in Abhaengigkeit vom Schaedigungsgrad (Bonitierung nach Schadstufen) erhoehte Gehalte an Cytokininribosiden auftraten. Ob Stressoren wie Al3+-Ionen im sauren Bodenmilieu auch unter Freilandbedingungen in Nadeln geschaedigter Altfichten die gemessenen Hormonveraenderungen (erhoehte Cytokininribosid-Gehalte) bewirken, wird als Hypothese zur Diskussion gestellt, bedarf aber noch der experimentellen Bestaetigung. Inwieweit der Cytokininribosidgehalt als diagnostisch verwendbarer Parameter eine Verfeinerung der Einteilung nach Schadstufenklassen erlaubt, kann erst nach Vorliegen der Jahresgaenge der Cytokininkonzentration in den Nadeln von 1989/90 beantwortet werden.