- Standardsignatur621
- TitelEntwicklung der Gehölzvegetation auf gezäunten und ungezäunten Vergleichsflächen in Laubwäldern auf Jungmoränenböden in Ostholstein
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 1-10
- Illustrationen28 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200059489
- Quelle
- AbstractIm Bereich des Forstamtes der Hansestadt Lübeck wurden im Frühjahr 1990 in frisch durchforsteten Buchen- und Buchenmischwäldern insgesamt 27 Vergleichsflächenpaare angelegt, jeweils eine der beiden 100 m¬-Flächen wurde gezäunt. Bei der Auswahl der Flächenpaare wurde ein standörtlicher Gradient von nährstoffarm nach nährstoffreich bzw. stark sauer bis hin zu schwach sauer/neutral gepufferten Böden berücksichtigt. Die Waldgesellschaften umfassen Eschen- und Ahorn-reiche Galio odorati-Fageten bis hin zu reinen Buchen- bzw. Eichen-Buchenwäldern des Luzulo-Fagion. In den Jahren 1990 bis 1992, 1996 und 1997 wurden auf 17 Zaun- und Nicht-Zaun-Flächen Vegetationsaufnahmen nach der Methode von Braun-Blanquet durchgeführt. Anhand der Anzahl an holzigen Pflanzenarten und ihres Deckungsgrades in der Kraut- und Strauchschicht der Vergleichsflächenpaare wird der Einfluss des Wildverbisses auf die Gehölzvegetation untersucht. Anhand der mittleren Reaktionszahl nach Ellenberg sen. wird die Bedeutung der Standortsqualität für die Gehölzverjüngung mit und ohne Wildeinfluss diskutiert. Auf die Anzahl der holzigen Arten wirkt sich Verbiss nur gering aus. Dagegen entwickeln sich Verschiebungen im Artenspektrum aller gefundenen Gefäßpflanzen und signifikante Unterschiede bei den Deckungsgraden der Gehölze letztere werden hinter Zaun gefördert. Die Deckungsgradsummen der fünf häufigsten Baumarten entwickeln sich von Art zu Art unterschiedlich. Auf den gezäunten Flächen nehmen die Deckungsgradsummen dieser Baumarten mit Ausnahme von Quercus im Laufe der acht Jahre zu. Auf den ungezäunten Vergleichsflächen steigen die Werte von Fagus sylvatica und Acer pseudoplatanus ebenfalls, aber signifikant geringer als auf den Zaunflächen. Die Deckungsgradsummen von Fraxinus excelsior bleiben in der achtjährigen Beobachtungsdauer nahezu konstant, und die von Carpinus betulus nehmen auf den ungezäunten Flächen ab. Die Frequenz der 5 Baumarten bleibt während des Untersuchungszeitraumes in den Vergleichsflächen nahezu konstant, nur bei Eiche ist auf den ungezäunten Flächen im Jahr 1997 ein erhöhtes Auftreten von Keimlingen zu verzeichnen. Die mittlere Anzahl aller Arten wie auch die Zahl der holzigen bzw. Baumarten sowie ihre mittleren Deckungsgrade sind korreliert mit der Standortsqualität, hier gekennzeichnet durch die mittleren Reaktionszahlen der Probeflächen. Niedrige Reaktionszahlen gehen stets mit niedrigen Artenzahlen und Deckungsgraden einher. Mit ansteigenden Reaktionszahlen können auch Artenzahl und Deckungsgrad ansteigen, wenn nicht andere Standortsfaktoren - vor allem das Licht - begrenzend wirken. Dieser Anstieg von Artenzahl und insbesondere Deckungsgrad mit verbesserten Standortsbedingungen ist in den ungezäunten Vergleichsflächen erheblich weniger deutlich als hinter Zaun. Die Bedeutung der Standortsqualität für die Artenzahl und den Deckungsgrad muss bei der Diskussion über die Wirkung des Wildverbisses auf die Verjüngung von Wäldern in Zukunft stärker berücksichtigt werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation236.4 (Überwachung (einschl. Begangspfade). Kontrolle des Verjüngungserfolgs)
182.46 (Strauchschicht [siehe auch 289.5])
182.54 (Beeinflussung der biotischen Faktoren als Versuchsmethode)
182.55 (Beeinflussung der (abiotischen) Standortsfaktoren als Versuchsmethode)
451.4 (Gatter usw.)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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