- Standardsignatur638
- TitelEinfluß von Kalkung und Kieserit-Düngung auf die Molybdän-Dynamik von Waldstandorten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 316-326
- Illustrationen41 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200059384
- Quelle
- AbstractNach Kalkung wird in Wäldern häufig verstärkte NO3-Freisetzung beobachtet. Pflanzen können das erhöhte NO3-Angebot nur bei ausreichender Molybdän(Mo)-Versorgung nutzen, da dieses Mikronährelement zur Reduktion des aufgenommenen Nitrats benötigt wird. Die Mo-Verfügbarkeit ist daher gerade nach Kalkungsmaßnahmen von besonderer Relevanz. Über Mo auf Waldstandorten und speziell den Einfluß von Kalkung auf die Mo-Mobilität ist bisher erst wenig bekannt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Mo-Dynamik auf zwei gekalkten Fichten- und einem Kiefernstandort untersucht. Die Kalkung wurde 1988 durchgeführt, die ausgebrachte Kalkmenge betrug 15 t Dolomit ha-Ü. Zusätzlich wurde eine mit (K,Mg)SO4 gedüngte Variante (0,6 t Forstkieserit ha-Ü) in die Untersuchung einbezogen. Es wurden die Mo-Nadelgehalte, die Mo-Gehalte im Boden (Ascorbinsäure-, Oxalat- und Ionenaustauscherharz-Extraktion) und die Mo-Flüsse von der Auflage in den Mineralboden bestimmt. Auf allen untersuchten Flächen führt die Kalkung zu einem Anstieg der Mo-Nadelspiegelwerte. Erhöhte Gehalte an ionenaustauscherharzextrahierbarem Mo im Oberboden deuten darauf hin, daß durch den kalkungsbedingten pH-Anstieg die Mo-Verfügbarkeit verbessert wird und als Folge sowohl die Nadelgehalte als auch die Mo-Flüsse ansteigen. Auf der Kieseritfläche sind zwar, vermutlich bedingt durch Mo-Mobilisierung in der Auflage, die Mo-Mineralbodenvorräte gegenüber der Kontrollfläche erhöht, die Mo-Nadelspiegelwerte liegen jedoch niedriger als auf der Kontrollfläche. Die Verlagerung von Mo aus der Auflage und die gleichzeitige Mo-Festlegung im Mineralboden führen offenbar in Kombination mit Mo/S-Aufnahmeantagonismen zur Mo-Pflanzenverfügbarkeit. Die Untersuchung zeigt, daß Kalkung die Mo-Versorgung auf Waldstandorten verbessern kann. Voraussetzung dafür ist jedoch ein pH-Anstieg im Mineralboden, der oft erst Jahre nach der Kalkung erreicht wird. Die Analysen auf den Kieserit-gedüngten Flächen deuten darauf hin, daß SO4-Einträge die Mo-Versorgung von Waldbeständen verschlechtern.
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