Säure- und Stickstoffbelastungen - ein Risiko für den Schweizer Wald? Synthese aus den Beitraegen des Forums fuer Wissen 1997 : Umsetzung des Konzepts der Critical Loads im Rahmen der Genfer Konvention : Saeure- und Stickstoffbelastungen - ein Risiko fuer den Schweizer Wald?

1997

S. 85-92

36 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200058948

Im europaeischen Projekt NITREX werden die Einwirkungen der Stickstoffbelastung auf Nadelwaelder untersucht. Die WSL Birmensdorf und die ETH Zuerich nehmen an diesem Projekt teil. Versuchsstandort ist das Alptal im Kanton Schwyz. Die Stickstoffeintraege liegen dort ungefaehr bei den heute definierten kritischen Belastungsgrenzen. Aus dem Boden koennen Stickstoffauswaschungen als Nitrat und in geloester organischer Form festgestellt werden. Eine ausreichende Versorgung zeigt sich zudem in der Krautschicht. Die Nadelanalysen der Fichten weisen jedoch auf eine Stickstoffmangelernaehrung hin. In einer Parzelle wird die Stickstoffbelastung durch Zugabe einer Ammoniumnitrat-Loesung verdreifacht und deren Auswirkungen mit denjenigen einer Kontrollparzelle verglichen. Obwohl sich diese Stickstoffzugabe im Abfluss nachweisen laesst, konnten nach einem Versuchsjahr noch keine Auswirkungen auf die Vegetation festgestellt werden. Diese Beobachtungen lasse sich unter Beruecksichtigung der Dynamik und der Heterogenitaet im Oekosystem, d.h. der zeitlichen und raeumlichen Variabilitaet im Boden und in der Vegetation, erklaeren. Das Konzept der kritischen Belastungsgrenze hat sich im Fall des Alptals bis jetzt als nuetzliches aber unvollkommenes Instrument erwiesen.