Biodiversitätsmaße - kritische Überlegungen aus naturwissenschaftlicher und ökonomischer Sicht

2000

S. 31-35

19 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200058928

Maßzahlen für die Biodiversität scheinen unumgänglich zu sein. Daher werden bekannte Maße, wie das von SHANNON und SIMPSON, kurz vorgestellt und typische Kritikpunkte aufgezeigt. Derartige Indices sind häufig nicht verzerrungsfrei und liefern unter Umständen sogar "willfähige" Ergebnisse. Alternative Ansätze aus dem Bereich der Umweltökonomie und solche, die Methoden der Diskreten Mathematik nutzen, werden vorgestellt. In der Umweltökonomie wird die Ähnlichkeit von Arten quantifiziert und zu einer Konstruktion von Biodiversitätsmaßen verwendet, was wiederum zu willkürlichen Resultaten führt und überdies die funktionelle Bedeutung (die "Berufe") der Arten nicht ausreichend berücksichtigt. Auch die sogenannte HASSE-Diagrammtechnik ist unzureichend, wenn sie nur komponentenweise vergleicht. Die Ordnungsrelationen von SOLOMON (1979) dagegen stellen Vergleiche auf der Ebene der Häufigkeitssummen an und führen zu befriedigenden Ergebnissen. Auf diese Weise wird die Willkür in der Definition von Biodiversitätsmaßen vermieden. Diese Ordnungsrelationen sollten sobald wie möglich eine weite Verbreitung in der Biologie und Ökologie finden, also in die Biodiversitäts-Forschung eingeführt werden.