- Standardsignatur12934
- TitelSchadstoffbelastung durch Betriebsstoffe der Motorsaege : Gefahrstoffe beim Einsatz der Motorsaege. Belastungs- und Beanspruchungssituation von Waldarbeitern. Stand des Wissens, Folgerungen, Forschungsbedarf
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 143-166
- Illustrationen13 Abb., 9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200058829
- Quelle
- AbstractDer Motorsaegenfuehrer hat in der Waldarbeit mit folgenden Betriebsstoffen Kontakt: - Ottomotoren-Kraftstoff, Zweitaktoel, Kettenoel. Ottomotorenkraftstoff. Die mit Abstand gefaehrlichste Komponente im Kraftstoff ist Benzol. Benzol ist bis zu einem Wert von 5 Vol. % im Kraftstoff zulaessig. Marktuntersuchungen zeigen, dass der Hoechstwert von 5 % i.d.R. nicht ausgenuetzt wird. Kritisch ist Benzol in der Waldarbeit weniger in Form von Daempfen durch die Tankbelueftung oder durch den Tankvorgang, als durch verbrannte Kraftstoffanteile im Abgas, die bis zu 2 Vol. % betragen koennen. Als Alternativkraftstoff besitzt Ethanol den Vorteil, dass die unverbrannten Bestandteile im Abgas keine Aromaten enthalten. Im Unterschied zu Normalbenzin ist jedoch der Aldehydanteil im Abgas um den Faktor 3 hoeher. Bezogen auf gleichen Heizwert ist Industrieethanol viermal, Bioethanol siebenmal teurer als Benzin. Zweitaktoele werden in Anteilen von 1 - 4 % dem Kraftstoff zugemischt. Die Hauptkomponenten von Zweitakt-Oelen sind Grundoele und Additive. Grundoele enthalten maximal 5 % Aromaten. Die Struktur von Grundoelen beguenstigt nicht die Bildung von PAH's durch unvollstaendige Verbrennung. Im Vergleich zum Kraftstoff ist die Entstehung von PAH's aus Grundoelen von Zweitakt- Oelen vernachlaessigbar. Zweitakt-Oeladditive, die dem Oel in einer Hoehe bis zu 15 % zugegeben werden, enthalten Calzium, Schwefel, Stickstoff und Magnesium. Der Einfluss dieser Additivenkomponenten auf die Abgaszusammensetzung ist bisher nicht bekannt. In Deutschland werden als Saegenkettenoel Alkylate, Altoele und Pflanzenoele eingesetzt. Aus Abgasmessungen kann der Schluss gezogen werden, dass nur 0,002 % des Kettenoels in der Inhalationszone des Waldarbeiters auftreten. Groessere sichtbare Oeltroepfchen werden in einem Kegel mit dem Oeffnungswinkel von 90 Grad hinter der Motorsaege nicht beobachtet. In gebrauchten Motorenoelen aus Viertakt-Ottomotoren reichern sich kanzerogene PAH's bis zu einem Wert von der 3.000-fachen Menge des Neuzustandes an. Die kanzerogene Wirkung der gebrauchten Motroenoele ist an Tierversuchen bestaetigt. Neben den reinen Alkylatwaren werden auf dem Markt auch sog. Dunkeloelalkylatqualitaeten angeboten. Die Dunkeloelqualitaeten enthalten Aromatenextrakte, die naturgemaess auch Anteile an PAH's besitzen. Die Wirkung von Kettenoelaerosol auf Alkylat bzw. Altoelbasis ist bisher an Tierexperimenten nicht untersucht worden. Das Stihlprodukt Bioplus, ein Oel auf Rapsoelbasis, zeigte in Tierversuchen keine akuten toxischen Effekte. In dem Mutagenitaetstest nach AMES wurde keine mutagene Wirkung festgestellt. Mit dem Stihl-Ecomatic-System wird das Kettenoel nahezu verlustfrei an die Schmierstelle der Saegekette befoerdert. Die Oelmenge kann mit dem Ecomatic- System um 30 - 50 % reduziert werden, ohne das Funktionsnachteile auftreten.
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