Die Schutzgebiete Russlands vor neuen Herausforderungen

2000

S. 1-9

3 Abb., 32 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200058761

Die russischen Schutzgebiete stehen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor großen Herausforderungen. Das System der Zapovedniks als Totalreservate besteht schon seit Beginn dieses Jahrhunderts. Sie wurden gegründet mit dem Ziel, die ökologische Integrität in ungestörten Gebieten zu erhalten und durch ein entsprechendes Biomonitoring zu dokumentieren. Diese Bestandsaufnahmen der Naturausstattung zeichnen sich durch einmalige und fast lückenlose wissenschaftliche Aufzeichnungen aus, die jedoch noch entsprechender Auswertung und Umsetzung bedürfen. Das System wurde inzwischen weiter ausgebaut. Die Zahl der Zapovedniki beträgt nun 99, bei einer Gesamtfläche von mehr als 30 Mio. ha, womit dies als größtes Schutzgebietsystem der Welt betrachtet werden kann. Zu den anderen Schutzformen zählen Zakasniks und Nationalparke, in denen bestimmte menschliche Aktivitäten geduldet werden, und die z.T. auch für Freizeit und Bildungszwecke eingerichtet wurden. Die völlig unzureichende finanzielle Ausstattung der Schutzgebiete führt vielerorts dazu, dass die gesetzten Ziele nicht erfüllt werden. Dies war auch Gegenstand der Tagung Ende 1997 in Pushchino, bei der die Defizite aufgezeigt und Strategien für die Zukunft formuliert wurden. Als dringendste Aufgabe wird der gemeinsame Aufbau eines rechnergestützten Informationsnetzes zur Sicherung der "Chronicles of Nature" mit Unterstüztung nationaler und interantionaler Institutionen betrachtet.