Standardsignatur
Titel
Auswirkungen von waldbaulichen Pflegemaßnahmen auf die genetische Struktur von jungen Beständen der Gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris L.) : Erhaltung und Nutzung genetischer Ressourcen für den naturnahen Waldbau - Betriebswirtschaft und/oder Naturschutz
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 240-259
Illustrationen
17 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200057911
Quelle
Abstract
Seit 1994 führt die Sächsische Landesanstalt für Forsten Untersuchungen zu den Auswirkungen waldbaulicher Maßnahmen auf die genetische Struktur von Waldökosystemen durch. Zur Abschätzung der Auswirkungen wurden phänotypische und genotypische Merkmale von 470 bis 539 Bäumen in drei künstlich begründeten Kiefernbeständen unterschiedlichen Alters untersucht und verschiedene Pflege- und Durchforstungsvarianten simuliert. Maßvoll durchgeführte selektive wie schematische Pflege- udn Durchforstungseingriffe haben keine bzw. nur geringe Auswirkungen auf die genetische Struktur der nach Simulation verbleibenden Bestände. Eingriffe, die mit einer drastischen Reduzierung der Stammzahl verbunden sind, führen zu einem Verlust an seltenen Allelen, der sich durch geringere Werte der genetischen Vielfalt in den verbleibenden Beständen niederschlägt. In der Jungdurchforstung kann nach Entnahme aller Stämme mit Ausnahme der ausgelesenen Z-Bäume eine Zunahme der genetischen Diversität festgestellt werden. Signifikante Unterschiede in den Allel- und Genotyphäufigkeiten zwischen den Ausgangsbeständen und den nach Simulation verbleibenden Beständen können nur in Einzelfällen nachgewiesen werden. Die allelischen und genotypischen Gesamtabstände sind zwischen Ausgangbeständen und untersuchten Varianten mit Ausnahme von Varianten mit drastischer Stammzahlreduktion sehr gering. Nach den vorliegenden Ergebnissen erscheint bei der Pflege und Durchforstung von Kiefernbeständen die Förderung von Einzelbäumen durch eine maßvolle Entnahme von Bedrängern sowohl aus genetischer als auch waldbaulicher Sicht vorteilhafter als Eingriffe, die ausschließlich auf eine starke Reduzierung der Stammzahlen abzielen.