Standardsignatur
Titel
Naturnaher Waldbau im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin : Erhaltung und Nutzung genetischer Ressourcen für den naturnahen Waldbau - Betriebswirtschaft und/oder Naturschutz
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 106-114
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200057873
Quelle
Abstract
Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist ca. 1 290 km¬ groß und wurde 1990 von der UNESCO anerkannt. Im Gegensatz zur Idee der Nationalparke, in denen der Naturschutz vorrangig ist, sollen Biosphärenreservate menschliche Aktivitäten wie Landnutzung, Landschaftsentwicklung und Forschung mit einschließen. Die Gestalt der Landschaft wurde während des Pommerschen Stadiums der Weichseleiszeit vor etwa 10 000 Jahren geprägt. Die verschiedenen Landschaftstypen der postglazialen Ebenen Norddeutschlands sind im Gebiet zu finden. Die potentiell natürliche Vegetation umfaßt Buchenmischwälder (Melio-Fagetum) auf den Moränen im nordöstlichen Teil des Reservates, Eichen-Buchen-Wälder (Querco-Fagetum) im südlichen Teil, Kiefern-Eichen-Wälder (Pino-Quercetum) auf den Dünensanden der Schorfheide, Eichenmischwälder (Querco-Carpinetum) entlang des Urstromtals und Trockenrasengesellschaften (Mesobrometum) auf den südlich exponierten Hängen. Ungefähr die Hälfte des Biosphärenreservates wird von Wäldern bedeckt. Die Forstwirtschaft hatte in den vergangenen Jahrzehnten unter verschiedenen Umständen zu leiden. Einige der Kiefernbestände sind ökologisch äußerst labile Systeme und somit leichte Opfer von Schadinsekten, Pilzen und Feuer. Zukünftig soll es einen weitaus höheren Anteil Mischwälder geben. In der Zone II wird aufgrund der Schutzverordnung der Wald nach den Grundsätzen der naturgemäßen Waldwirtschaft ökologisch bewirtschaftet. Bestandteil dieses modernen Managements sind die Vermeidung jeglichen Kahlschlags sowie die einzelstammweise Nutzung der Bäume bei Erreichen ihrer Zielstärke.