Auswirkungen agrarischer Landnutzung auf die Tausendfüßer-Lebensgemeinschaften (Myriapoda: Chilopoda, Diplopoda)

1999

S. 162-166

24 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200057628

Früherer Titel: Beiträge für die Forstwirtschaft

Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg) wurden während der Vegetationsperioden 1995-1997 Untersuchungen zum Einfluß agrarischer Landnutzung auf die 'Myriapoden'zönose (Diplopoda, Chilopoda) durchgeführt. Als Versuchsflächen dienten 4 Getreideäcker, 4 Ackerbrachen und 3 Grünlander. In die Untersuchungen einbezogen wurden ausserdem für die nordostdeutsche Tiefebene typische nutzungsfreie Landschaftselemente (Lesesteinhaufen, Sollvegetationsgürtel). Die Erfassung der Tiere erfolgte mit freilandökologischen Routineverfahren: Bodenfalle (Ø = 7 cm, n = 8; Ø = 3 cm, n = 10), Extraktion von Stechrohrproben (Ø = 7 cm, n = 16). Bodenfallentransekte (n = 13) von den nutzungsfreien Habitaten in die Agrarflächen sollten Aufschluß über zoozönotische Wechselwirkungen zwischen landwirtschaftlichen Schlägen und nutzungsfreien Landschaftselementen geben. Die Agrarlandschaft des Biosphärenreservates wies eine arten- und individuenarme 'Myriapoden'fauna auf. Trotz des umfangreichen Methodeneinsatzes wurden nur 14 Arten der Diplopoden und 6 Arten der Chilopoden während der dreijährigen Untersuchung erfasst. Am artenreichsten waren nutzungsfreie Strukturen (Lesesteinhaufen, Sollvegetationsgürtel) und mehrjährige Ackerbrachen. Die Artenzusammensetzugn genutzter und nutzungsfreier Strukturen differierte erheblich. Auf allen landwirtschaftlichen Schlägen dominierte Cylindroiulus caeruleocinctus (WOOD, 1864), die 'Myriapoden'zönose. Die zoozönotischen Wechselwirkungen zwischen landwirtschaftlichen Schlägen und nutzungsfreien Landschaftselementen waren gering. Manche Arten waren in ihrer Verbreitung streng an bewirtschaftungsfreie Habitate gebunden.