Genetische Inventuren im Bannwald Schwarzahalden : Folgerungen für die Erhaltung genetischer Ressourcen bei Weißtanne (Abies alba Mill.)

1998

S. 103-108

22 Lit.Ang.

Unselbständiges Werk

200057508

Die Erhaltung genetischer Variation ist für die Anpassung und das Überleben langlebiger Waldbäume von großer Bedeutung. Auf der Basis genetischer Inventuren kann die genetische Variation innerhalb und zwischen von Populationen quantifiziert und können Konzepte für die Erhaltung genetischer Ressourcen erarbeitet werden. Am Beispiel des Bannwaldes Schwarzahalden werden für die Weißtanne (Abies alba Mill.) die Ergebnisse genetischer Inventuren zweier Kollektive unter verschiedenen standörtlichen Bedingungen erwachsener Tannen sowie der Naturverjüngung dargestellt. Mit Hilfe von Isoenzym-Genmarkern an 13 polymorphen Genorten werden verschiedene genetische Variationsparamter berechnet. Die genetischen Strukturen der Altbestände unterscheiden sich, wobei als Ursachen sowohl Einflüsse des Standorts als auch unterschiedliche waldbauliche Behandlungen in der Vergangenheit in Betracht kommen. Die Naturverjüngung läßt gegenüber dem Altbestand einen Verlust an genetischer Vielfalt, eine geringere genetische Diversität sowie eine geringere Heterozygotie erkennen. Für die Erhaltung genetischer Ressourcen der Weißtanne im Bannwald Schwarzahalden werden daher zusätzliche ex situ-Generhaltungsmaßnahmen empfohlen. Auf die Bedeutung genetischer Inventuren für die Erhaltung genetischer Ressourcen in Bann- und Wirtschaftswäldern wird hingewiesen. Langfristig muß eine nachhaltige Forstwirtschaft auch die Erhaltung genetischer Ressourcen berücksichtigen.