Die vorliegende Studie hat im Wesentlichen den Charakter einer Vorstudie, die die Grundlagen für ein integratives Gewässerbetreuungskonzept für den Bereich Donau-Traun-Kremsmündung unter besonderer Berücksichtigung fischökologischer Aspekte liefert. Nach eingehenden Analysen historischen Kartenmaterials konnte die Entwicklung der Flusslandschaft dokumentiert, die Veränderungen des Lebensraumes für die aquatischen Zönosen nach vollzogen und der aktuellen Situation der Flißgewässer im Untersuchungsgebiet hinsichtlich der Parameter Hydrologie, Vernetzung mit Nebengewässern, Gewässergüte und Ökomorphologie gegenübergestellt werden. Eine Analyse der Migrationshindernisse zeigte eine vielfache Unterbrechung des Flusskontinuums infolge der intensiven wasserwirtschaftlichen Nutzung mit all den negativen Folgen für die Fischfauna. Aufgrund von Chroniken und alten Fischmarktberichten sowie aktuellen Fischbestandsdaten sind ein starker Rückgang der Fischbestände und Veränderungen der Artenassoziationen festzustellen, der aber aufgrund der lückenhaften aktuellen Datensätze derzeit nur in den kleineren Zuflüssen quantifizierbar ist. Derartige Informationen sind aber nach der ÖNORM M 6232 wesentlich zur Bewertung der ökologischen Funktionsfähigkeit von Fließgewässern. In der Folge wurden daher ökologische Leitbilder der Einzelgewässer(abschnitte) als Bewertungsbasis formuliert und alle bereits vorhandenen Bewertungsgrundlagen zur Darstellung gebracht. Aus dieser Zusammenstellung geht klar hervor, dass besonders die chemisch-physikalischen Parameter der Nebengewässer und die Situation der Fischfauna der Hauptflüsse zu unvollständig erfasst sind, um sie einer ökologischen Bewertung zu unterziehen. Eine vorläufige Bewertung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Linzer Fließgewässer beschränkt sich daher im Wesentlichen auf die kleineren Zubringer, deren Funktionsfähigkeit allgemein bereits stark beeinträchtigt ist. Aufgrund der bisherigen Analysen konnten klare Informationsdefizite aufgezeigt und ein konkretes Arbeitsprogramm zur Erhebung des Ist-Zustandes zusammengestellt werden. Trotz der nur unvollständigen Bewertungsmöglichkeiten der einzelnen Gewässer wurden bereits grundlegende Ökologische Defizite erkannt, die konkrete Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der fischökologischen Situation ermöglichten.