- Standardsignatur4181
- TitelDer Bodenwasserhaushalt an einem Fichtenstandort im Hochschwarzwald - Messung und Modellierung zur Deutung der montanen Nadelvergilbung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 141-149
- Illustrationen29 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200056931
- Quelle
- AbstractDas Auftreten der montanen Nadelvergilbung bei Fichte wurde wiederholt mit Trockenjahren in Zusammenhang gebracht und als Folge mangelnder Magnesiumernaehrung erklaert. Zur Ueberpruefung dieser Erklaerungsmoeglichkeit wurde der Bodenwasserhaushalt des Hochlagenstandortes Schluchsee (Suedschwarzwald) analysiert. Aufgrund der klimatischen Situation, der bodenphysikalischen Eigenschaften und der Durchwurzelung war ein direkter Trockenstress fuer den Fichtenbestand nicht zu erwarten. Um die zeitliche Dynamik und vertikale Verteilung der Bodenfeuchte in Einzeljahren verfolgen zu koennen, wurde ein Bodenwasserhaushaltsmodell mit den Bodenwassermessungen einer 8jaehrigen Messperiode (1987-1995) angepasst. Das Modell ermoeglicht die retrospektive Simulation des taeglichen Bodenwasserhaushaltes mit Klimadaten von umliegenden Wetterstationen bis 25 Jahre vor Messgeginn. In den meisten Jahren von 1962 bis 1986 herrschten feuchte Bodenverhaeltnisse. In den Trockenjahren 1976 und 1983 kam es dagegen in der organischen Auflage zu einer Austrocknung bis zum permanenten Welkepunkt. Im Unterschied zu den trockenen Messjahren 1991 und 1992 lag der Zeitpunkt der Trockenphase 1976 und 1983 bereits kurz nach Beginn der Vegetationsperiode. Im Jahr 1983 hielt die Austrocknung der organischen Auflage ausserdem ueber 6 Wochen an. Im Fruehsommer bei hohem Naehrstoffbedarf des Bestandes kann es wegen der Flachwurzeligkeit der Fichte zu trockenheitsbedingten Engpaessen in der Naehrelementversorgung kommen. Dies betrifft am Standort besonders Magnesium, das sich latent im Mangel befindet und vorwiegend durch die Streuzersetzung nachgeliefert wird. Im Mg-armen Mineralboden werden normalerweise keine deutlich transpirationslimitierenden Matrixpotentiale erreicht, so dass die Wasserversorgung auch in Trockenperioden gewaehrleistet ist. Das Auftreten der montanen Nadelvergilbung scheint somit an das Witterungsextrem fruehsommerliche Trockenheit und dadurch induzierte Ernaehrungsstoerungen gekoppelt zu sein.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.12 (Feuchtigkeit. Bodenwasser. Durchlässigkeit. Absorption. Hygroskopizität. [Hydrologische Gesichtspunkte siehe116.2])
181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2)
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
424.7 (Mangelkrankheiten. Chlorose)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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