- Standardsignatur8871
- TitelUntersuchungen zur Beutegreifersituation in den Großtrappenschutzgebieten Belziger Landschaftswiesen und Havelländisches Luch
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 291-305
- Illustrationen1 Tab., 73 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200056740
- Quelle
- AbstractDer Einfluß von Freßfeinden auf die Restvorkommen der Großtrappen in Brandenburg und auf alle weiteren Bodenbrüter ist gegenwärtig als äußerst bedenklich einzuschätzen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es einen derartigen Beutegreiferdruck vormals nicht gegeben. Ein explosionsartiger Anstieg der Fuchspopulationen im letzten Jahrzehnt, die flächendeckende ganzjährige Nutzung beinahe aller Lebensräume durch das Schwarzwild, hohe Steinmarderbestände, steigende und neue Habitate erschließende Dachspopulationen, einen Bestandesüberschuß produzierende Nebelkrähen- und Kolkrabenpopulationen sowie der belegte oder wahrscheinliche Beutegreiferdruck durch weitere Arten relativieren die Bemühungen zum Erhalt der Artenvielfalt in Brandenburg. Trotz der Tatsache, daß die durch die Landnutzung verursachten Verluste der Großtrappe und weiterer Arten im Havelländischen Luch und in den Belziger Landschaftswiesen deutlich und nachhaltig verringert werden konnten, ist die Populationsentwicklung der Wiesenbrüter rückläufig. Der Faktor Beutegreifer hat in den letzten Jahrzehnten belegbar stark an Einfluß auf bodenbewohnende Arten gewonnen. Eine naturschutzfachliche Neubewertung erscheint dringend geboten. Im Havelländischen Luch und in den Belziger Landschaftswiesen wird eine Bejagung des Rotfuchses praktiziert, die deutlich über dem Landesdurchschnitt liegende Jagdstrecken erbringt. Eine hohe Anzahl in beiden Gebieten kartierter Fuchswürfe macht deutlich, daß die erzielte überdurchschnittliche Fuchsstrecke keinesfalls ausreichend ist und den Schutzzielen gerecht wird. Die Bejagung von Steinmarder, Dachs und weiterer jagdbarer Arten bleibt hinter der Notwendigkeit und den Möglichkeiten zurück. Die erforderliche Flächendeckung der Raubwildbejagung wird in beiden Schutzgebieten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreicht. Schwarzwild wird sowohl im Havelländischen Luch als auch in den Belziger Landschaftswiesen auf zu großer Fläche und in zu hohen Stückzahlen bewirtschaftet. Für eine Intensivierung der Bejagung von Beutegreifern und Freßfeinden im Sinne der Schutzziele bestehen gute Voraussetzungen, da ein hoher Prozentsatz der Jägerschaft die beschriebene kritische Situation ähnlich bewertet und Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung signalisiert.
- Schlagwörter
- Klassifikation156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907])
149.74 (Carnivora (Fleischfresser))
149.6 (Rüsseltiere. Elefanten. Schliefer. Meerschweinchen. Röhrenzähner. Erdferkel)
907.13 (Schutz von Wild und Vögeln, Schutzgebiete usw.)
148.2 (Aves (Vögel))
[430] (Deutschland, 1990-)
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