Standardsignatur
Titel
Rotwildmanagement - Mißmanagement? : Das Beispiel Odenwald
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 179-185
Illustrationen
4 Abb., 2 Tab., 1 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200056721
Quelle
Abstract
Im Rotwildgebiet Odenwald wurde 1989 festgestellt, daß der Wildbestand etwa doppelt so hoch war wie zugelassen, und daß das Wild sehr unregelmäßig verteilt war. Einerseits konnten drei Gebiete mit hohen Waldschäden und extremen Wilddichten ausgemacht werden, andererseits waren 30% des Rotwildgebietes wildleer geworden. Mit Hilfe einer Populationssimulation legten wir dar, wie der Gesamtbestand innerhalb von fünf Jahren auf die Hälfte abgesenkt werden konnte. Wir konzipierten eine revierweise progressive Abschußplanung, mit der auf eine bessere Verteilung des Wildes hingewirkt werden konnte. Dabei sollte in der Hälfte der Reviere kein Rotwild, in Revieren mit hoher Dichte jedoch deutlich mehr als bisher freigegeben werden. Die Empfehlungen wurden nicht umgesetzt. Stattdessen wurde weiter wie bisher: Die Abschüsse wurden für alle Reviere hoch angesetzt, unabhängig von der Schadenssituation und davon, ob überhaupt Rotwild vorhanden war. Die Analyse der Abschußdaten nach 1989 zeigt, daß zwei Krisenherde erloschen sind, daß sich einer jedoch vergrößert hat. Der Gesamtbestand ist gesunken, die rotwildleere Fläche ist auf 40% des Gesamtgebietes angewachsen. Wir sehen in der pauschalen Abschußerhöhung für alle Reviere, wie sie beim Auftreten von Wildschäden typisch ist, den Hauptgrund für das ungleiche Verteilungsmuster.