Stickstoffdeposition in Ektomykorrizen der Fichte (Picea abies (L.) Karst.) auf Ammonium-Duengungflaechen des ARINUS-Projektes im Schwarzwald : 12. Statuskolloquium des PEF

1996

S. 125-134

42 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200056539

Anhand eines N-Duengeversuchs auf den Flaechen Villingen und Schluchsee des ARINUS-Projektes im Schwarzwald wurden Untersuchungen zur N-Deposition in Ektomykorrhizen der Fichte (Picea abies) durchgefuehrt. Es sollte geklaert werden, ob es auch im Freiland zu ausgleichender Deposition von N- Verbindungen in vakuolaeren Granula kommt und welche Bedeutung unterschiedlichen Mykorrhiza-Typen und Standortfaktoren hierbei zukommt. Der Nachweis in den Zellen und eine relative Quantifizierung der N- Akkumulationen war moeglich durch die Anwendung der Elektonen-Energie-Verlust-Spektroskopie, EELS, am Transmissionselektronenmikroskop, TEM 902, Zeiss. Es wurden zwei Typen von Granula, Polyphosphat- und/oder Protein-bodies beobachtet, die sich in Groesse, Form und Element-Gehalten voneinander unterschieden. Die Anreicherung des N-Gehalts der Granula war gegenueber der Vakuole bis zu 53-fach hoeher. Alle untersuchten Mykorrhizatypen waren in der Lage, diese Granula zu bilden, und zwar in unterschiedlichem Ausmass. Duengung vermehrte die Anzahlen der Granula pro mm2 Hyphenmantel, und zwar auf dem Standort Schluchsee deutlich staerker als in Villingen. Bei Xerocomus badius und Cenoccocum geophilum waren bereits die Kontrollwerte sehr hoch. Tylospora fibrillosa dagegen wurde erst durch die aktuelle Duengung beeinflusst. Es zeigte sich nur bei diesem Typ ein Anstieg in Anzahl und Gehalt der Granula in oberflaechennahen Bodenhorizonten. Die Mykorrhiza-Typen sind somit nicht nur fuer die N- Ernaehrung der Baeume von entscheidender Bedeutung. Ihnen kommt vielmehr, wie hier erstmals gezeigt wird, eine regulatorische Funktion fuer den Stickstoffhaushalt der Waelder zu, die auf die N-Speicherfaehigkeit der Mykorrhizen zurueckzufuehren ist.