- Standardsignatur13830
- TitelGrundlagen und Entwicklung der Ökosystemforschung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- Seiten24 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200056446
- Quelle
- AbstractProzeßorientierte ökologische Forschung entfaltete sich im 19. Jahrhundert im Rahmen der Biologie und der Seenkunde in wechselnder Verknüpfung reduktionistischer und stärker synthetischer Forschungsansätze. Der Weg von der physiologisch vertieften Aufnahme von Biozönosen und die Integration von Giotopanalysen zur inter- und transdisziplinären Ökosystemforschung vollzog sich in dem hier schwerpunktmäßig behandelten Deutschland auf zwei komplementären Wegen, die als Landschaftsökologie und Systemökologie bezeichnet und in ihren wechselnden Beziehungen dargestellt werden. Landschaftsökologie i.S. Trolls verstand sich als holitischer Ansatz, um gegenüber den im 20. Jahrhundert immer stärker ausgeprägten analytischen Forschungstendenzen der biologischen und geowissenschaftlichen Einzeldisziplinen einer synthetischen "Schau der Natur wieder stärkere Geltung zu verschaffen". Die solcherart angestrebte Erfassung des komplexen Wirkungsgefüges zwischen den verschiedenen Lebensgemeinschaften und ihren jeweiligen Umweltbedingungen schloß von Anfang an auch die Bestimmung von Leben-Umwelt-Beziehungen in Kulturlandschaften ein. Die praktische Bedeutung der damit umrissenen Problemfelder spiegeltn sich in der Entwicklung eigener Disziplinen wie Agrar- und Forstökologie oder Geomedizin. Die Herausbildung einer praxisrelevanten Landschaftsökologie begann dann in Deutschland mit Neef und seiner Dresdener Schule. Heute werden Menschen-Umwelt-Beziehungen im Kontext der auf verschiedenen Maßstabsebenen angesiedelten Raumplanung in vielen Ländern behandelt. Der zweite Weg von der Biozönologie zur Systemökologie hat seine ideengeschichtlichen Wurzeln in den Systemtheorien, der Thermodynamik offener Systeme und der Synergetik sowie der Hydrobiologie der Binnengewässer. An deren Darstellung schließt sich die disziplinhistorische Schilderung des stufenweisen Ausbaus der Systemökologie zur interdisziplinären Großforschung an, der im Rahmen des "International Biological Programme" sowie des "Man and the Biosphere Programme" der UNESCO bzw. als Ergebnis der deutschen Konzeptentwicklung für ein umfassendes ökologisches Informationssystem stattfand. Letzteres umfaßt als streng und durchgehend aufeinander zu beziehende Komponenten: einen Verbund von Ökosystemforschungszentren, eine Umweltprobenbank sowie ein flächenbezogen arbeitendes ökologisches Beobachtungs- und Bewertungssystem. Abschließend wird auf die wissenschaftliche und umweltpolitische Bedeutung der transdisziplinär angelegten Ökosystemforschung verwiesen.
- Schlagwörter
- Klassifikation120--010 (Ökologie im allgemeinen. Ökosysteme im allgemeinen. Technik und Verfahren im Forschungs- und Prüfungswesen: Allgemeines)
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