Ergebnisse und Schlussfolgerungen der koordinierten Forschung zur Montanen Vergilbung in Hochlagen des Schwarzwaldes (Standort Schoellkopf, Freudenstadt) : Neuntes Statuskolloquium

1993

S. 79-126

15 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200056153

Am Standort Freudenstadt-Schoellkopf stehen Fichten unter mehrfachem Stress, bedingt durch schlechte Mg-Versorgung (Mg-Gehalte der Nadeln <0,3 mg/g Trockensubstanz), hohe O3-Belastung (Monatsmittelwerte im Mai - August >100 Mikrogramm/m3) und eine der Hoehenlage von 840 m entsprechende erhoehte Globalstrahlung. An diesem Standort wachsen visuell gesunde neben g eschaedigten Fichten, letztere mit den fuer die Montane Vergilbung typischen Symptomen von Nadelvergilbung und Nadelverlust. In einem Langzeitversuch (1989-1991) wurden am Schoellkopf Boden, Schadgasbelastung, Stoffeintrag, ausserdem fuer die drei juengsten Nadeljahrgaenge der Fichten an 5 Terminen pro Jahr ein breites Spektrum physiologischer und biochemischer Parameter (Naehrelemente, Bestandteile des Photosyntheseapparates, Gaswechselmessungen, Chlorophyllfluoreszenz und -lumineszenz, Energiestatus, Kohlenhydratstoffwechsel, Substrate und Enzyme des Schutzsystems gegen O2- Radikale, Hormone) untersucht. Fuer ein visuell gesundes und ein geschaedigtes Fichtenkollektiv werden die Jahresgaenge der erhobenen Parameter vorgestellt und Korrelationen zwischen den einzelnen Parametern untersucht. Die Ergebnisse werden mit Befunden der Begasungsversuche Essen- Kettwig und Hohenheim verglichen, bei denen Fichten fuer 1 bzw. 4 Jahre unter optimaler Mg-Versorgung einer O3-dominanten Schadgasatmosphaere ausgesetzt waren. Anhand der vorgestellten Befunde werden Ursachen und Mechanismen der Montanen Vergilbung diskutiert.