- Standardsignatur6322
- TitelEinfluss und volkswirtschaftliche Bewertung von Verbisschaeden auf wasserwirtschaftlichen Sanierungsflaechen im Bayerischen Alpenraum
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 145-160
- Illustrationen39 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200055850
- Quelle
- AbstractAus Sicht der Wasserwirtschaft haetten die Alpen am Ende der Eiszeit eine unueberschaubare Sanierungsflaeche dargestellt. Der Abtrag als natuerlicher Vorgang mit gewaltigem zerstoererischem Potential wirkte der Wiederbewaldung und somit der Stabilisierung in weiten Bereichen entgegen. In einem Zeitraum, der mehrere Jahrtausende umfasste gelang es dem Wald einen leistungsfaehigen Schutzmantel gegen die Erosion zu errichten. Durch die Eingriffe des Menschen in die Waelder wurde dieser Schutzmantel jedoch durchloechert. Folgen fuer die zunehmend besiedelten Talraeume blieben nicht aus. Die Waelder des Bayerischen Alpenraumes sind heute in ihrer Funktionsfaehigkeit von mehreren Seiten bedroht. In juengster Zeit etwa durch ausgedehnte Massenvermehrungen von Borkenkaefern, seit mehr als einem Jahrzehnt durch gravierende neuartige Waldschaeden, seit mehr als einem Jahrhundert durch ueberhoehte Schalenwildbestaende und seit mehr als einem Jahrtausend durch Rodung und intensive Nutzung durch den Menschen. Ziel der Wasserwirtschaft ist es, mit gezielten Massnahmen die Lebensqualitaet im Alpenraum zu erhalten oder diese gegebenfalls zu verbessern. Eine wichtige Aufgabe ist daher die Kulturlandschaft und lebenswichtige Einrichtungen vor Hochwasser, Muren, Lawinen und Steinschlag zu sichern, um die Voraussetzung fuer den Erhalt und die weitere Entwicklung des Bayerischen Alpenraumes zu gewaehrleisten und fuer eine Verbesserung seiner Struktur und Wirtschaftskraft zu sorgen. Die Thematisierung dieses Problembereichs in den 80er Jahren hat zum sogenannten Schutzwaldsanierungsprogramm gefuehrt, in dem sich die Wasserwirtschaftsverwaltung zusammen mit der Forstverwaltung dieser Herausforderung stellt. Wasserwirtschaftliche Sanierungsflaechen liegen in Gebieten, in denen die erosiven Kraefte in den vergangenen Jahrzehnten extreme Wirkung gezeigt haben und zeigen. Sie liegen in Lawinenstrichen, die Strassen oder Siedlungen gefaehrden oder im Bereich von Rutschungen, Anbruechen und Grabenerosionen. Der Ausgangspunkt fuer die Sanierung sind meist schwierige Situationen, die an eine Wiederbestockung hohe, aber durchaus loesbare Anforderungen stellen. Theoretisch denkbar, jedoch nicht praktikabel waere eine ausschliesslich technische Verbauung, die enorme Geldmittel in Anspruch nehmen wuerde und auch aufgrund der begrenzten Lebensdauer der bauwerke, keinen langfristigen und nachhaltigen Schutz der Flaechen und der Talraeume gewaehrleisten koennte. Aus diesem Grund werden haeufig kombinierte Verfahren aus biologischen und technischen Massnahmen mit dem Ziel angewandt, im Gefolge der technischen Stabilisierung eine Wiederbestockung der Sanierungsflaechen zu bewekstelligen. Dieses Ziel kann in der gegenwaertigen Situation weitgehend nicht erreicht werden, da das Aufwachsen der Bestockung durch den Verbiss und verhindert wird oder infolge der Verbissbelastung instabile Bestockungen entstehen. Die investierten Geldmittel werden "verzehrt", das Ziel nicht oder nur in geringem Umfang erreicht. Dieser Beitrag soll aufzeigen, welche Auswirkungen der Verbissbelastung sich auf den wasserwirtschaftlichen Sanierungsflaechen feststellen lassen und mit welchen volkswirtschaftlichen Kosten diese Schaeden verbunden sind.
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