Unter den deutschen Mittelgebirgen nimmt das Elbsandsteingebirge (Saechsisch- Boehmische Schweiz) eine Sonderstellung ein. Es ist ein kleinflaechiges Felsengebirge, eine Erosionslandschaft, die aus einer stark zergliederten etwa 600m maechtigen fast reinen Quarzsandsteinschicht der oberen Kreide entstand. Aufgrund der reichen Mannigfaltigkeit der morphologischen Grossformen auf sehr engem Raum besitzt die Saechsische Schweiz eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Lebensraeume, die im dichten Wechselspiel miteinander stehen. Tiefeingeschnittene Felsentaeler und Schluchten mit montaner Flora und Fauna stellen echte Gebirgselemente der von der Hoehenlage her als Huegelland einzustufenden Landschaft dar. Bedingt durch den stockwerkartigen Aufbau der Landschaft existieren hervorragende, gebirgsartige Fern- und Weitsichten, in denen neben der waagerechten auch die senkrechte Linie dominiert (Tafelberge). Ebenso stellt die saechsische Schweiz eine klassische Kulturlandschaft mit noch gut erhaltenen Dorfstrukturen und einem von Agrarnutzung gepraegten Antlitz dar. Durch diese hier moeglichen und wohl einmaligen Landschaftserlebnisse ist die Saechsiche Schweiz bereits seit ueber 200 Jahren (Romantiker) eines der bedeutendsten Fremdenverkehrsgebiete Deutschlands. Ausgang des 19. Jahrhunderts begann mit der bergsportlichen Erschliessung des Gebietes eine weitere, in den letzten Jahrezhnten, rasante Entwicklung zu einem der groessten Mittelgebirgsklettergebiete. Die aussergewoehnliche, unbedingt schuetzenswerte Gebirgslandschaft einerseits und die intensive touristische Entwicklung andererseits, sind zentrale Themen dieses Beitrages. Der Autor hat sich bemueht nur die wesentlichen Aspekte darzustellen, wo es noetig erschien wird auch der historische Werdegang erlaeutert. Die Notwendigkeit einer differenzierten Schutzstrategie fuer die Natur- und Kulturlandschaft der Saechsischen Schweiz stellt sich als kompliziert aber grundsaetzlich loesbar dar.