Standardsignatur
Titel
Analyse der genetischen Diversität und Struktur in benachbarten Populationen des Feldhasen (Lepus europaeus, Pallas 1778)
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 230-237
Illustrationen
20 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200055833
Quelle
Abstract
Eine Population von 48 Feldhasen, deren Fanggebiet südlich der Ortschaft Heimerzheim (Nordrhein-Westfalen) lag, wurde hinsichtlich ihrer genetischen Diversität und Struktur untersucht. Zur Analyse wurden 4 Mikrosatelliten-DNA Loci sowie der Kontroll-Bereich der mitochondrialen DNA herangezogen. Das Fanggebiet wird durch eine Autobahn in zwei Areale unterteilt, wobei 22 Hasen aus Region A und 26 Hasen aus Region B stammen. Hinsichtlich ihrer Haplotypen-Verteilung sind beide Gruppen genetisch stark strukturiert und lassen sich signifikant voneinander unterscheiden øST=0,428,p kleiner gleich 0,0001). Es besteht nur ein sehr niedriger maternaler Genfluß (Nm=0,7). Bezüglich ihrer Mikrosatelliten-Allel-Verteilung sind keine Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Gruppen feststellbar (GST=0,004). Während die Vererbung der mitochondrialen DNA ausschließlich über die Weibchen erfolgt, sind an der Vererbung der Mikrosatelliten-Loci beide Geschlechter gleichermaßen beteiligt. Da die Weibchen wegen der Haplotypenverteilung vom Genfluß weitgehend auszuschließen sind, sind offensichtlich nur die Männchen für den Mikrosatelliten-Allelaustausch zwischen beiden Subpopulationen verantwortlich. Ursache dafür könnte einerseits eine größere Philopatrie der Häsinen sein, andererseits kommen aber auch eine möglicherweise höhere Dispersion oder ein größeres Streifgebiet der Männchen in Frage.